Erschreckende Ergebnisse: So schlecht sind die Produkte von Aldi, Lidl und Co.

Aldi sieht sich mit Kritik konfrontiert – sowohl was seine Produkte als auch den Arbeitsalltag anbelangt.

Gut und günstig: So werben Discounter wie Aldi, Lidl, Netto oder Penny für ihre Produkte. Doch dass Qualität noch immer ihren Preis hat, bewies am Dienstagabend die ZDF-Sendung “Alle gegen Aldi”, in der die genannten Supermärkte auf Herz und Nieren geprüft wurden. Und die Ergebnisse in den Kategorien Preis, Fairness, Qualität, Geschmack und Ehrlichkeit fielen mitunter schockierend schlecht aus. Das Gesamturteil: Produkte der großen Lebensmitteldiscounter enthalten billige Zutaten und sind von minderwertiger Qualität. Beides sei den niedrigen Preisen geschuldet.

Die Experten testeten unter anderem Lachsfilet, Schokopudding und Olivenöl. Schon beim Fisch dürften sich bei so manchem Kunden die Nackenhaare aufstellen: In den Produkten von Aldi Nord und Penny fand Lebensmittelchemiker Ulrich Nehring Fadenwürmer, die auf eine billige Produktion hinweisen. Der Experte warnt hier vor einem Rohverzehr. Bei Lidl und Netto hingegen wurde eine hohe Anzahl an Keimen festgestellt – bei letzterem Discounter überschritt diese sogar den Richtwert.

Und auch beim Schokopudding fanden die Experten Hinweise auf eine billige Produktion, um den Preis von 19 Cent halten zu können. Für das Dessert wird kaum teure Schokolade (immerhin gesetzlicher Mindestanteil von einem Prozent) verwendet, dafür aber jede Menge an billigen Alternativen – dazu zählen Pflanzenfett und vollkommen entrahmte Milch. Doch damit noch nicht genug: Auch Schweinereste in Form von Gelatine werden bei Aldi, Lidl, Penny und Netto verwendet, um die Konsistenz zu halten.

Wer sich etwas aus einem guten Olivenöl macht, der sollte zumindest um das Produkt von Lidl einen Bogen schlagen. Laut dem Verbrauchertest sei es gemäß der Lebensmittelvorschrift nicht verkehrsfähig. Der Grund: Die Bezeichnung “nativ extra” sei irreführend, da bei Tests im Labor nicht festgestellt werden konnte, dass die dafür notwendigen, bewährten mechanischen Verfahren im Herstellungsprozess zum Zuge kamen. Der Discounter dementierte dies auf Basis von Ergebnissen aus vier anderen Testlabors.

Aber nicht nur die Produkte wurden untersucht, sondern auch die Arbeitsbedingungen bei Aldi, Lidl und Co. “Wir haben schlechte Besetzungen und wir haben unglaublichen Arbeitsdruck bei den Discountern. Es gibt kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen”, fasste die Gewerkschaft Verdi zusammen. Innerbetriebliche Hilfe haben die Arbeitnehmer bei Aldi Süd nicht zu erwarten: Der Konzern blockt die Einrichtung von Betriebsräten. Bei Aldi Nord, Penny und Netto sieht das anders aus, in denen die meisten Betriebsräte in Relation zu den Filialen stehen. Beim Gehalt gibt es nur minimale Unterschiede: Aldi zahlt seinen Angestellten noch das höchste Gehalt von 12,50 Euro pro Stunde, insgesamt liegen alle Stundenlöhne über 10 Euro.

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