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Ersparnisse im Kamin versteckt und angezündet

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Im hessischen Frankenberg ärgert sich ein Rentnerpaar momentan gewaltig: Ganze 44.000 Euro sind in ihrem Einfamilienhaus innerhalb von Sekunden verbrannt – und mit dem Geld der Traum von einem eigenen Segelboot.

Schuld ist streng genommen die „kalte Sophie“. Den Eisheiligen ist der Temperatursturz Mitte Mai zu verdanken. Am frühen Morgen hatte eine frierende Frankenbergerin darum nochmals den Kamin angeheizt. Was sie nicht ahnte: Erst Tage zuvor hatte ihr Gatte 44.000 Euro von der Bank abgeholt, um ein Segelboot am Edersee zu kaufen. Der 67-Jährige hielt den momentan eigentlich stillgelegten Kamin für ein absolut sicheres Versteck und lagerte die Ersparnisse unter Altpapier. Seiner Frau erzählte er nichts davon. Er wollte sie überraschen.

Als die 65-Jährige den Kamin anzündete, war ihr Mann gerade mit dem Hund spazieren. Als er zurückkehrte, versuchten sie verzweifelt das Geld zu retten. Trotz Ablöschen des Kamins mit mehreren Eimern Wasser blieb von den Scheinen jedoch nichts als Asche zurück. Sämtliche Ersparnisse sind im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufgegangen. Die 65-jährige Ehefrau erlitt einen Schock.

Eigentlich wollte der Rentner den Kauf früher abwickeln

Besonders bitter: Eigentlich wollte der 67-jährige Frankenberger den Kauf längst abwickeln. Doch der Verkäufer des Segelboots musste den Termin zur Geldübergabe verschieben.

Damit dürfte das Rentner-Ehepaar mit der höchsten Heizkostenabrechnung Waldeck-Frankenbergs in das Buch der Rekorde eingehen, berichtet das 112-Magazin mit Augenzwinkern.

Auf der Facebook-Seite der Hessischen Niedersächsischen Allgemeine schwanken die Leser zwischen Mitleid und Schadenfreude. „Dämliches Versteck und noch dämlicher, nicht mit der Ehefrau darüber zu sprechen.“ Ein anderer schreibt nur: „Scheidungsgrund.“ „Wie naiv kann man denn sein und sein Geld in einem Kamin verstecken?“, fragt sich ein Leser. „Warum zahlt man das Geld nicht via Überweisung nach vorheriger kleiner Anzahlung? War das Ego wohl zu groß… Lieber mit vielen Scheinen in der Hand protzen, als Vernunft zu zeigen.“

Ein anderer kommentiert: „Ich habe mit dem Herren null Mitleid. Der Dame spreche ich in keinster Weise eine Schuld zu, hoffe, sie macht sich nicht allzu viele Vorwürfe.“ Vor allem wisse doch jeder Laie und professionelle Einbrecher, das Perlenketten immer unter dem Kamin liegen. „Dass es gleich Bargeld war macht es nicht besser.“ Eines ist klar: So schnell vergisst das Ehepaar dieses Pfingstwochenende nicht mehr.

Foto/Symbolbild: dpa