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Erste Muslima hüllenlos im deutschen Playboy

In der Frühlingsausgabe des US-Playboy präsentierte sich die Amerikanerin Yumna Al-Arashi 2019 als erste Muslima unbekleidet im Playboy. Die Selbstporträts sind nun auch in der aktuellen deutschen Ausgabe zu sehen.

Erste Muslima hüllenlos im deutschen Playboy
Erste Muslima hüllenlos im deutschen Playboy

"Von einer weiblichen Redakteurin gebeten zu werden, mich selbst so zu porträtieren, wie ich gesehen werden möchte, ist mutig und beinahe historisch", erklärt die 31-jährige Yumna Al-Arashi, wie es zu einem besonderen Projekt mit dem bekanntesten Männermagazin kam. Al-Arashi ist nicht nur die erste Muslima, die sich nackt im Playboy präsentiert, sondern auch die erste Frau seit über 40 Jahren, die sich selbst für das Magazin fotografiert. "Wäre ich gefragt worden, ob ich mich als Model inszenieren lassen möchte, hätte ich zu hundert Prozent abgelehnt."

Da sie aber die Kontrolle über die Produktion für die unter dem Motto "Freedom Of Speech" stehende US-Ausgabe hatte, sagte sie zu. Denn, so Pulitzer-Preisträgerin Lynsey Addario, die für den Playboy mit Al-Arashi das Projekt verwirklichte: "Sie möchte den Blick auf Muslimas verändern."

"Wir sind so dynamisch"

Dieses Ziel verfolgt Al-Arashi schon lange. Seit Jahren bereits nutzt sie den Körper - ihren eigenen oder den von Freundinnen - als Motiv in ihren Foto- und Videoarbeiten, um das - wie sie meint - falsche Bild der Muslima in der Öffentlichkeit zu relativieren und zu revidieren. Sie habe den Eindruck, Muslime, insbesondere muslimische Frauen, würden eindimensional, unterdrückt und unglücklich dargestellt.

Dabei, so Al-Arashi, der auf Instagram über 70.000 Fans folgen, "sind wir so dynamisch. Und alle so verschieden - so wie alle anderen Menschen auch. Ich wollte diese andere Seite zeigen statt des immer gleichen negativen Bildes."

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Selbstporträts von den Philippinen

Als das Playboy-Angebot kam, sei sie erst überrascht, dann angetan gewesen. "Normalerweise ist es ein Mann, der eine Frau fotografiert, auf objektivierende Art und Weise. Aber die Idee hier ist: Ich selbst entscheide, wie ich im Playboy gesehen werden möchte, in dem Wissen, was das bedeutet und wer das Publikum sein wird."

Mit ihren Selbstporträts, die auf den Philippinen entstanden, möchte Al-Arashi schaffen, was sie als Fotojournalistin nicht erreicht hat. Die Wahrnehmung von Frauen aus dem Mittleren Osten zu erweitern, indem sie etwas zeigt, das wir selten sehen: eine unverschleierte, selbstbewusste arabisch-amerikanische Muslima, die die Kontrolle über ihre eigene Darstellung hat.

Der Playboy hat aufgrund des Coronavirus früher als geplant seine Print-Version eingestellt. Die 5. Ausgabe des Jahres ist allerdings noch gedruckt erschienen.