Erste Testfahrt auf Hyperloop-Strecke in den Niederlanden erfolgreich
In den Niederlanden ist die erste Testfahrt auf der im März eröffneten Hyperloop-Strecke erfolgreich verlaufen. Am Montag glitt erstmals eine Kapsel magnetisch angetrieben durch die Stahlröhre - noch sehr langsam mit etwa 30 Kilometern pro Stunde und mit niemandem an Bord. Bis 2030 will das Unternehmen Hardt Hyperloop aber Menschen befördern, bis Ende dieses Jahres will es die Geschwindigkeit auf 100 Kilometer pro Stunde steigern.
Manager Roel van de Pas sagte am Montag, die Technik habe das Potenzial, das Reisen in Europa zu revolutionieren. Die Hyperloop-Kapseln sollen einmal mit 700 Kilometern pro Stunde durch die Röhren rasen - von Amsterdam nach Berlin würde die Reise dann 90 Minuten dauern.
Der nächste Schritt zur Beschleunigung ist eine Fahrt im "kompletten Vakuum" - aus der Röhre wird fast alle Luft gesogen, um den Luftwiderstand für die Kapseln, auch Pods genannt, zu minimieren. Getestet wird in Veendam bei Groningen auch eine Weiche - eine Voraussetzung für ein System, das zu einem Netzwerk werden soll.
Van de Pas sagte, ein Hyperloop-Netzwerk solle Flüge und lange Bahnfahrten ersetzen - und sei viel umweltfreundlicher. Es brauche nur zehn Prozent der Energie verglichen mit dem Fliegen und sei komplett geräuschlos. Die Röhren könnten entlang bestehender Autobahnen verlegt werden und entsprechend bemalt mit der Umgebung "verschmelzen". Die Pods sollen künftig rund 50 Menschen transportieren, an Bord werde es so bequem sein wie heute in einem modernen Zug, sagte Van de Pas.
Auch weitere Firmen arbeiten an der Entwicklung von Hyperloop-Systemen. Die Idee dafür stammt ursprünglich von Tesla-Chef Elon Musk. In den USA allerdings wurde das Projekt Hyperloop One gestoppt. In China dagegen gibt es bereits ein Testgelände, wo Pods mit bis zu 700 Kilometern pro Stunde durch Röhren sausen. "Konkurrenz belebt das Geschäft", sagte dazu Van de Pas. "Zusammen bauen wir einen neuen Industriezweig auf."
ilo/jes