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Erster Ebola-Fall in New York: Arzt Craig Spencer infiziert

Der 33-Jährige fuhr mit der U-Bahn und ging zum Bowling

Dr. Craig Spencer kämpfte in Afrika gegen Ebola – nun ist er selbst Patient (Bild: Facebook/Craig Spencer)
Dr. Craig Spencer kämpfte in Afrika gegen Ebola – nun ist er selbst Patient (Bild: Facebook/Craig Spencer)

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Ebola auch die US-amerikanische Ostküstenmetropole New York erreicht. Bei einem Aufenthalt im westafrikanischen Guinea hatte sich der 33-jährige Craig Spencer mit dem tödlichen Virus infiziert – dort war er bis zum 12. Oktober bei der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ tätig.

Seit die Ebola-Infizierung bestätigt ist, verstärkt sich die Panik der New Yorker vor einer möglichen Ansteckung, denn der Mediziner war mit der U-Bahn gefahren, hatte Freunde getroffen und war mit einem Taxifahrer in Kontakt gewesen. Das berichtet die britische „Daily Mail".

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio (53) berichtet von den verdächtigen Symptomen wie hohem Fieber und Durchfall, woraufhin der Patient am Donnerstag ins „Bellevue Hospital“ in Manhattan gebracht und dort positiv auf Ebola getestet wurde. Die Gesundheitsbehörden teilten mit, die Wohnung des Mannes in Manhattan sei sofort versiegelt worden und würde von der Polizei bewacht. Nun suche man nach allen Personen, die mit dem Ebola-Patienten in Kontakt gekommen seien, um sie unter Quarantäne zu stellen. Seine Verlobte, zwei Freunde und ein Taxifahrer befinden sich bereits in ärztlicher Behandlung.

 

Spencer ahnte nicht, dass er den Virus bereits in sich trug (Bilder: Facebook)
Spencer ahnte nicht, dass er den Virus bereits in sich trug (Bilder: Facebook)

Er sei ein erfahrener Arzt, habe seine Temperatur ständig kontrolliert, so der Bürgermeister, aber plötzlich kam das Fieber. Doch statt sich präventiv von Menschenmengen fernzuhalten, joggte Dr. Craig Spencer am Morgen fast fünf Kilometer an der Highline entlang. Am Abend aß er dann in einem Restaurant, bevor er mit der A- und L-Linie von Harlem nach Brooklyn fuhr. Im Stadtteil Williamsburg besuchte er die Bowlingbahn „The Gutter“ und nahm für den Heimweg ein Uber-Taxi.

 

Ebola-Patient Spencer nahm die Metro zum „The Gutter“, wo er sich mit Bekannten traf (Bild: Flickr/BC)
Ebola-Patient Spencer nahm die Metro zum „The Gutter“, wo er sich mit Bekannten traf (Bild: Flickr/BC)

Nachdem der Fall bekannt wurde, blieb die Bowlingbahn und Kneipe bis auf Weiteres geschlossen, Auftritte von Bands wurden abgesagt.

Auf Twitter machen die New Yorker nun ihrem Ärger Luft, diskutieren über die Angst einer Ansteckung, schließlich war der Patient in zwei Stadtteilen unterwegs gewesen. Manche Bewohner wollen sogar die Fahrt mit der New Yorker Metro temporär vermeiden.

Gesundheitsexperten zufolge ist die Ansteckungsgefahr für Einwohner der US-Metropole gering. Es wird davon ausgegangen, dass sich das Virus nur dann überträgt, wenn der Infizierte bereits Symptome zeigt. US-Präsident Obama bittet die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren. Die verstärkten Sicherheitsstandards bei der Einreise aus Westafrika seien ausreichend und niemand habe eine Ebola-Epidemie in den USA zu befürchten.

 

Seine Route führte den Arzt von Manhattan nach Brooklyn (Bild: Google Maps)
Seine Route führte den Arzt von Manhattan nach Brooklyn (Bild: Google Maps)

Der Fall Craig Spencer erhöht die Furcht vor einer Ausbreitung der Krankheit in den ganzen USA. Aktien an der New Yorker Börse Wall Street fielen bereits stark ab, als nur der Verdacht eines Ebola-Patienten bestand. „Es gibt keinen Grund zur Sorge", beteuerte Bürgermeister de Blasio. „Wir haben ein starkes Team, und wir sind seit Monaten vorbereitet. Jetzt läuft ab, was wir so oft geübt haben." Ebola übertrage sich nur durch Körperflüssigkeiten, beruhigt er verstörte New Yorker: „Es genügt nicht, im selben U-Bahn-Wagen zu sein oder in der Nähe zu wohnen."