Erstes Model in Hijab und Burkini auf dem Cover der "Sports Illustrated“

Das somalisch-amerikanische Model Halima Aden ziert das Cover der jährlichen Swimsuit-Issue von “Sports Illustrated“ – in Hijab und Burkini. Die Reaktionen darauf fallen gemischt aus.

Halima Aden ist das erste Model mit Hijab auf der Cover der “Sports Illustrated” (Bild: Getty Images)
Halima Aden ist das erste Model mit Hijab auf der Cover der “Sports Illustrated” (Bild: Getty Images)

Sie verbrachte ihre Kindheit in einem kenianischen Flüchtlingscamp, zog mit sieben Jahren nach Amerika und trägt seitdem einen Hijab. Jetzt hat es Halima Aden als erstes muslimisches Model mit Kopftuch und Burkini aufs Cover der “Sports Illustrated” geschafft.

Aden ist mit Sicherheit das “angezogenste“ Model, das jemals die jährliche Swim-Ausgabe von “Sports Illustrated” zierte: Der gesamte Körper mit Ausnahme von Gesicht, Händen und Füßen ist bedeckt. Da ist man von der Zeitschrift, die sich vor allem an eine männliche Zielgruppe richtet, eigentlich anderes gewohnt: Bislang zeigten sich die Swimsuit-Models eher leicht bekleidet in superknappen Bikini und eher aufreizenden Posen, Stars von Tyra Banks über Beyoncé bis Chrissy Teigen posierten schon für die Zeitschrift, die vor allem mit der einmal im Jahr erscheinenden Sonderausgabe für Schlagzeilen sorgt.

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Halima Aden ist stolz auf ihr erstes Bademoden-Cover. In einem Video, das “Sports Illustrated” auf Instagram veröffentlichte, erzählte sie aus ihrer Vergangenheit: “Ich habe mich nie wirklich repräsentiert gefühlt, ich konnte nie durch ein Magazin blättern und ein Mädchen sehen, das einen Hijab trägt.“

Einen solchen Vergleich und ein entsprechendes Vorbild bräuchten jedoch vor allem Teenager: “Junge Mädchen mit Hijab sollten Frauen haben, zu denen sie aufschauen können – egal in welcher Branche“, sagte das Model zu BBC. Modest Fashion, wie der verhüllende Kleidungsstil genannt ist, ist demnach in allen Schichten und Berufszweigen auf dem Vormarsch: “Politikerinnen, Business-Frauen, TV-Reporterinnen und andere erfolgreiche Frauen mit Hijab sind jetzt in sichtbaren Positionen – das ist die Botschaft, die wir jetzt senden müssen“, so Aden weiter.

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Die Reaktionen auf die Ausgabe sind gemischt. “Jedes Jahr aufs Neue erstaunt von den Bemühungen der Ausgabe um Inklusion. Dieses Jahr sind sie auf einem ganz neuen Level!“ heißt es etwa ganz begeistert auf Instagram. Doch es gibt auch kritische Worte, zum Beispiel von Journalistin Shireen Qudosi: “Wenn Sie den Hijab tragen und Ihre Haut bedecken wollen – egal, ob Sie glauben, dass unsere Religion es verlangt oder Sie sich zurückhaltend kleiden wollen -, ist es völlig unverständlich, dass Sie in sexy Art und Weise für eine Zeitschrift posieren, die dafür bekannt ist, Frauen als Objekt zu behandeln.”

Ein anderer Kommentator schreibt: “Ich würde es ja verstehen, wenn es sich um einen Bademode-Katalog für Frauen handeln würde. Aber für ein Magazin, das ausschließlich für Männer gemacht ist – das verfehlt doch völlig den Zweck eines Hijab.“

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