Erstes russisches Passagierflugzeug aus Moskau seit 2019 in Georgien gelandet

Nach der Aufhebung eines Flugverbots durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist in der georgischen Hauptstadt Tiflis zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Passagierflugzeug aus Russland gelandet - und am Flughafen mit Protesten empfangen worden.
Nach der Aufhebung eines Flugverbots durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist in der georgischen Hauptstadt Tiflis zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Passagierflugzeug aus Russland gelandet - und am Flughafen mit Protesten empfangen worden.

Nach der Aufhebung eines Flugverbots durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist in der georgischen Hauptstadt Tiflis zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Passagierflugzeug aus Russland gelandet - und am Flughafen mit Protesten empfangen worden. Ein AFP-Journalist beobachtete die Ankunft einer Maschine der russischen Fluggesellschaft Azimuth Airlines aus Moskau am Freitag um 13.17 Uhr (Orstzeit; 11.17 MESZ).

Vor dem Flughafengebäude hatten sich sich Dutzende Demonstranten versammelt, um gegen die Wiederaufnahme von Direktflügen aus Russland zu protestieren, wie der AFP-Reporter beobachtete. Mehrere Teilnehmer schwenkten ukrainische und georgische Flaggen. Einige trugen Schilder mit Aufschriften wie "Russland ist ein terroristischer Staat" und "Ihr seid hier nicht willkommen".

Der russische Präsident Putin hatte vergangene Woche überraschend per Dekret ein Flugverbot zwischen beiden Ländern gekippt, das 2019 als Reaktion auf anti-russische Kundgebungen in Georgien verhängt worden war. Die georgische Opposition rief daraufhin zu Demonstrationen am Flughafen der Hauptstadt auf.

Putin kündigte zudem 90-tägige Visa für Bürger aus Georgien an. Die Änderungen werden "trotz der Abwesenheit diplomatischer Beziehungen" zwischen Tiflis und Moskau verfolgt und sollen den "Austausch" zwischen beiden Ländern erleichtern, erklärte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.

Georgiens pro-europäische Präsidentin Salome Surabischwili hatte Moskaus Vorstoß als "eine weitere russische Provokation" kritisiert. Die Wiederaufnahme von Direktflügen und die Aufhebung der Visumssperre sei "inakzeptabel, solange Russland seine Aggression gegenüber der Ukraine fortsetzt und unser Staatsgebiet besetzt", teilte Surabischwili im Onlinedienst Twitter mit.

Georgien und Russland hatten 2008 im sogenannten Kaukasuskrieg um die abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien gegeneinander gekämpft. Nach einem kurzen, aber verlustreichen Krieg, den Georgien verlor, erkannte Moskau die beiden Regionen als unabhängige Kleinstaaten an und stationierte dort Soldaten.

Nach der russischen Invasion in der Ukraine hatte Georgien 2022 gemeinsam mit Moldau und der Ukraine einen Antrag auf Mitgliedschaft in der EU gestellt. Der Regierung unter Ministerpräsident Irakli Garibaschwili werfen Kritiker jedoch vor, sich wieder zunehmend an Russland anzunähern.

loc/kbh