Sie erzählt die Geschichte hinter Sarah Connors erschütterndstem Song

Anna-Maria Ferchichi erzählt Geschichte hinter erschütterndstem Sarah-Connor-Song
Anna-Maria Ferchichi erzählt Geschichte hinter erschütterndstem Sarah-Connor-Song | Getty Images/RTL/Pervin Inan-Serttas

Mit "Let's Get Back To Bed, Boy!" gelang Sarah Connor (44) im Jahr 2001 der Durchbruch – seitdem gehört die Künstlerin zu den ganz Großen der deutschen Musik-Branche. Sie schaffte, was nur wenigen gelang: Ihre Fangemeinde bleibt ihr auch nach einem Image-, Musikstil- und Sprachen-Wechsel treu. Mittlerweile singt die Stimmgewalt äußerst erfolgreich auf Deutsch ("Vincent") – unter anderem auch für eine ihrer Schwestern. Was die Connor-Community schon lange vermutete, bestätigt Anna-Maria Ferchichi (42) jetzt im Interview mit BUNTE.de.

Anna-Maria Ferchichi erzählt die Geschichte hinter "Drachen"

Auf ihrem Album "Herz Kraft Werke" ("Special Deluxe Edition", Universal Music, 2021) singt Sarah Connor über vielschichtige Themen: Liebe, Tod, Eifersucht, Politik, die Corona-Pandemie & Co. Der achte Song der zweiten CD trägt den Titel "Drachen". Es ist ein Lied mit erschütternden Lyrics – die Anna-Maria Ferchichi gewidmet sind. "Drachen" beginnt mit den Zeilen: "Vor langer Zeit schnitt ein Monster ihre Flügel ein. Sie hat geschworen: 'Der Tag wird kommen, da bin ich frei!'". In dem Lied beschreibt Sarah Connor die Situation einer Frau als "Hölle" – gleichzeitig hat genau diese Frau "keine Angst" und die "Kraft, sich selbst [zu] heil[en] – [...] denn sie gibt niemals auf".

Im Interview mit BUNTE.de erzählt Anna-Maria Ferchichi die Geschichte hinter "Drachen" – und bestätigt damit jahrelange Fan-Theorien. "Ja, der Song ist für mich". Er sei in der "ganz schwierigen Hochphase" des Streits zwischen ihrem Ehemann Bushido (45) und dessen Ex-Manager Arafat Abou-Chaker entstanden. Der Rapper hatte sich 2018 geschäftlich von Arafat Abou-Chaker getrennt, woraufhin die Situation schrittweise eskalierte. Es kam bis zum Gerichtsprozess. Die Anklage: schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, Nötigung sowie gefährliche Körperverletzung und schwere Untreue. Von den Hauptvorwürfen wurde Arafat Abou-Chaker im Februar 2024 freigesprochen, allerdings zu einer Geldstrafe in Höhe von Millionen verurteilt. Im Zentrum des sich jahrelang ziehenden Prozesses stand ein Vorwurf von Bushido: Er behauptete, am 18. Januar 2018 gegen seinen Willen mehrere Stunden festgehalten, beleidigt, bedroht und attackiert worden zu sein. Insgesamt vier Jahre lang stand die Familie von Bushido unter Personenschutz, nachdem sich Hinweise auf einen geplanten Anschlag verdichtet hatten.

Sarah Connor schrieb "Drachen" nach Treffen mit ihrer Schwester

"Als alles losging", war Anna-Maria Ferchichi mit ihrer Schwester Sarah Connor gemeinsam essen, wie sie im Interview mit BUNTE.de erzählt. "Es wurde unfair gespielt, es gab viele Lügen und Intrigen – im Hintergrund lief wahnsinnig viel. Diese Zeit war in der Tat sehr belastend. Ich bin aber ein Typ – vielleicht hab' ich sie auch nicht alle: Ich bekomme keine Angst, sondern ich werde richtig sauer. Und dann war ich mit ihr (Sarah, Anm. d. Red.) essen und habe gesagt: Das kann doch nicht sein. Das ist unfair. Aber wir gehen da jetzt durch – und zwar mit allem, was kommt. Ich wusste: Ich werde mir das nicht gefallen lassen. Allein aufgrund meines moralischen Empfindens konnte ich gar nicht anders, ganz egal, wie die Konsequenzen aussahen. Nach diesem Treffen hat sie dann den Song geschrieben."

Anna-Maria Ferchichi fühlte sich in vier Jahren Personenschutz "wie in einer Gefängniszelle"

Seit 2022 leben Anna-Maria Ferchichi, ihr Ehemann Anis (wie Bushido mit bürgerlichem Namen heißt) und die sieben gemeinsamen Kinder in Dubai. In den Vereinigten Arabischen Emiraten muss sich die Familie nicht mehr fürchten, kann freier leben und vor allem dem Nachwuchs eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen. Der Song "Drachen" erinnert Anna-Maria natürlich trotzdem bis heute und vermutlich auch für immer an die schwierigste Zeit ihres Lebens. "In diesen vier Jahren des Personenschutzes war ich oft traurig. Es hat sich so angefühlt, als würde man ins Gefängnis kommen und da in der Zelle sitzen. Aber ein Mensch kann sich eben auch an Umstände anpassen", erklärt sie im Interview mit BUNTE.de. Durch die Tiefpunkte kam sie, indem sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach Freiheit strebte. "Ich habe fünf Pferde gekauft und bin mit den Kindern von morgens bis abends raus aus der Stadt. Ich brauchte meine Normalität und die hatte ich im Reitstall. Dort habe ich auch meine Kinder glücklich sehen können und das hat mir Raum gegeben, das Ganze zu überstehen. In dieser Zeit war ich nicht unglücklich. Natürlich war es anstrengend, ich war traurig – aber ich hätte trotzdem kein anderes Leben gewollt."

"Drachen" ist laut Anna-Maria Ferchichi "ein Song über unser Leben – und darüber, wie anstrengend es zu dieser Zeit war". Vorwürfe, Missgunst oder sogar Hass empfindet sie nach den kräftezehrenden Jahren nicht. "Ich habe nie gesagt: Oh Mann, wegen dieser Person kann ich nicht raus. Sondern ich habe mir gesagt: Alles klar, ich muss jetzt einen Weg finden, wie ich trotzdem glücklich sein kann. Das Leben ist nicht immer fair. Wir sind dankbar, diese Menschen nicht mehr um uns zu haben."

Tourdaten für "Im Bett mit Anna-Maria und Anis Ferchichi – Der Bushido Podcast" (RTL+): 

24.10.24 um 19.30 Uhr in Berlin, 25.10.24 um 20.00 Uhr in Duisburg, 27.10.24 um 19.00 Uhr in Leipzig, 28.10.24 um 20.30 Uhr in München, 29.10.24 um 20.00 Uhr in Frankfurt, 30.10.24 um 20.00 Uhr in Stuttgart

Tickets könnt ihr hier ergattern.