Essgewohnheiten nach der Pandemie: Stehen immer mehr Europäer früh auf?
In den meisten europäischen Ländern gehen die Menschen früher essen als vor der Pandemie, so eine neue Studie von Mastercard.
Die deutlichsten Verschiebungen wurden in Österreich (18 Minuten früher), Portugal (16 Minuten) und Irland (15 Minuten) festgestellt. Im Durchschnitt essen die Europäer zehn Minuten früher als vor der COVID-19-Pandemie.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass ein früheres Abendessen die Verdauung fördert, das Risiko der Herz-Kreislauf-Krankheiten verringert und den Blutzuckerspiegel verbessert.
Frühere Studien zu den Ernährungsgewohnheiten nach der COVID-19-Kampagne haben bereits gezeigt, dass die Menschen in ganz Europa ihr Essverhalten tatsächlich ändern und sich stärker auf die Planung von Mahlzeiten und einen bewussten Einkauf konzentrieren. Außerdem bevorzugen es immer mehr Menschen, "richtiges Essen" gemeinsam mit der Familie zu genießen, anstatt sich mit dem Fertigkost zufrieden zu geben.
Natalia Lechmanova, Chefvolkswirtin für Europa beim Mastercard Economics Institute, erklärte diesen Trend in einem Gespräch mit Euronews. "Ein Grund ist, dass wir flexibler arbeiten, so dass wir mehr Kontrolle über unsere Zeitpläne haben und entscheiden können, wann wir essen gehen", sagte sie. "Der zweite Grund ist, dass die Verbraucher gesundheitsbewusster werden. Sie legen mehr Wert auf Schlaf, gehen früher ins Bett und schlafen länger."
Allerdings hat die COVID-19-Pandemie nicht nur die Essenszeiten verändert. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass die Verbraucher neuerdings dazu neigen, Lebensmittel an ruhigeren Tagen wie Montag und Dienstag einzukaufen. Vor der Pandemie besuchten viele Menschen die Supermärkte am Wochenende.
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"Wir beobachten deutliche Verschiebungen im Einkaufsverhalten", so Lechmanova. "Unsere Daten zeigen, dass dieses Frühaufsteherverhalten nicht nur ein Trend ist, sondern dass sich die Prioritäten der Menschen in Bezug auf Zeit und Erlebnisse grundlegend ändern", fügte sie hinzu.
Anhand der Studie kann man jedoch nicht feststellen, ob mehr Europäer tatscählich zu Frühaufstehern geworden sind oder das Leben einfach entspannter nehmen.