EU-Außenbeauftragter sieht "kleinen Fortschritt" in Diplomatie mit Russland
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht einen "kleinen Fortschritt" in der Diplomatie mit Moskau. "Wenigstens ist er dieses Mal geblieben und hat zugehört", sagte Borrell am Freitag in Neu Delhi über den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Westliche Staaten hatten am Donnerstag bei einem Treffen der G20-Außenminister in Indien in Anwesenheit von Lawrow Russland wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine kritisiert.
Anders als bei einem Treffen der G20-Außenminister im vergangenen Jahr blieb Lawrow dabei im Raum. "Das ist ein kleiner Fortschritt, aber ein wichtiger", sagte Borrell. "Ich denke, es ist besser als nichts." Beim Treffen der G20-Außenminister in Bali im vergangenen Jahr hatte Lawrow noch die Sitzung aus Protest verlassen, als Kritik an Russland geäußert wurde.
In Neu Delhi kam es am Donnerstag auch zur ersten persönlichen Begegnung zwischen Lawrow und seinem US-Kollegen Antony Blinken seit Beginn des Ukraine-Kriegs. "Beenden Sie diesen Angriffskrieg", habe er zu Lawrow gesagt, teilte Blinken nach dem Treffen mit.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen massiv verschlechtert. Der Westen unterstützt die Ukraine massiv mit Rüstungslieferungen für den Kampf gegen die russischen Truppen. Die USA sind bei diesen Lieferungen führend.
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