EU-Kommission alarmiert - Teurer Strom und Bürokratie treiben Wirtschaft weiter in die Krise

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Monteure arbeiten an einem Strommast der Westküstenleitung.dpa/Carsten Rehderbild

Die EU-Kommission warnt vor einem Rückgang der Attraktivität Europas als Unternehmensstandort. Es gebe deutliche Schwächen bei der Wettbewerbsfähigkeit.

Europas Firmen geraten gegenüber ihrer US-Konkurrenz immer weiter ins Hintertreffen. Zwischen 2008 und 2021 hat fast ein Drittel der in Europa gegründeten Unicorn-Start-ups ihren Hauptsitz ins Ausland verlagert. Die meisten von ihnen wanderten in die USA ab, wie ORF.at berichtet. ORF zitiert aus einer Studie der EU-Kommission: „Die Attraktivität Europas als Unternehmensstandort nimmt ab.“

Nur vier der 50 weltweit größten Technologieunternehmen seien europäisch. Zu ihnen gehört als deutscher Vertreter das Walldorfer Software-Unternehmen SAP##chartIcon .

Europa leidet unter hohen Energiepreisen und ausufernder Bürokratie

Laut ORF leidet die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft unter anderem an den strukturell hohen Energie- und Strompreisen . Diese seien zwei- bis dreimal höher als in den USA. Zudem bestehe ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Auch der hohe Bürokratie-Aufwand hindere den europäischen Binnenmarkt, sein volles Potenzial auszuschöpfen.

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Dem ORF zufolge plant die Europäische Kommission, Ende Februar ein umfassendes Gesetzesvorhaben vorzustellen, das auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen eingeht.

US-Wirtschaft wächst viel stärker als die der EU, Deutschland hingegen stagniert

Die erheblichen Diskrepanzen zwischen europäischer und US-amerikanischer Wirtschaft zeigen sich auch bei den Wachstumsraten. Laut Statista dürfte die US-Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um fast 2,8 Prozent wachsen.

Die EU-Kommission geht für ihre Mitgliedsstaaten im laufenden Jahr von einem Wachstum um 0,9 Prozent aus. Die deutsche Volkswirtschaft hingegen wird wohl weiter stagnieren . Im Vorjahr 2024 konnten die deutschen Unternehmen nur mit Mühe eine Rezession vermeiden.

Auch die Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre zeigt: Deutschland dürfte nicht nur weit hinter den prosperierenden Volkswirtschaften von Indien, China und den USA zurückbleiben. Selbst im EU-Vergleich ist Deutschland abgeschlagen .