Europa muss aufwachen - Telegraph: Vielleicht haben US-Wähler gerade den Westen gerettet

Trump und Selenskyj hatten sich zuletzt Ende September in New York getroffen.<span class="copyright">Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa</span>
Trump und Selenskyj hatten sich zuletzt Ende September in New York getroffen.Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Trump fordert Europa auf, mehr für die eigene Verteidigung zu zahlen. Der britische Telegraph mutmaßt, Trumps Rückkehr ins Weiße Haus könnte die europäischen Länder zu mehr Engagement zwingen.

Donald Trumps Wahlsieg in den USA könnte europäische Länder dazu zwingen, ihre Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. Das berichtet der „Telegraph“. Trumps Rückkehr ins Weiße Haus könnte europäische Staaten dazu bewegen, ihre Verteidigungsverpflichtungen ernster zu nehmen. „Warum ist es so, dass die Vereinigten Staaten über 100 Milliarden Dollar in den Ukraine-Krieg investieren, während Europa viel weniger beiträgt?“, wird Trump zitiert. Er kritisierte bereits häufig die ungleiche Lastenverteilung zwischen den USA und Europa.

Wird Trump Europa zu mehr Verantwortung bewegen?

Die USA hätten über 100 Milliarden Dollar Hilfe an die Ukraine geleistet, während die Beiträge von Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien deutlich geringer ausfielen. Trump fordert, dass Europa mehr Verantwortung übernimmt. Schon während seiner ersten Amtszeit war Trumps Kritik an der Verteidigungspolitik der europäischen Länder ein ständiges Thema.

Laut dem „Telegraph“ wird Trumps Wahlsieg die Weltmächte von Russland bis Iran, von China bis Nordkorea, dazu zwingen, ihre Strategien zur Untergrabung des Westens und seiner Verbündeten zu überdenken. Trumps Politik könnte westliche Führungskräfte, insbesondere in Europa, dazu treiben, ihre Verantwortung zur Wahrung ihrer Interessen ernster zu nehmen, anstatt ständig auf die militärische Stärke Washingtons zu setzen.

Der Ukraine-Krieg ist dafür ein gutes Beispiel. Russlands Präsident Wladimir Putin entschied sich im Februar 2022 zur Invasion der Ukraine, was den größten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auslöste. Obwohl europäische Staats- und Regierungschefs Putins Aggressionsakt lautstark verurteilten, war ihr Beitrag zur Unterstützung der Ukraine im Vergleich zur US-Hilfe eher bescheiden.

Härtere Haltung gegenüber globalen Bedrohungen

Ein weiterer Effekt seiner Rückkehr könnte laut dem „Telegraph“ eine härtere Haltung gegenüber globalen Bedrohungen wie Iran sein. Trump plant, die Konflikte mit China und Nordkorea zu entschärfen und Europas Verteidigungsfähigkeit zu verbessern. Dabei will er auf Erfolge der sogenannten Abraham Accords aufbauen – eine Reihe von Friedensabkommen, die zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten während seiner ersten Präsidentschaft geschlossen wurden.

Europa muss aufwachen

Trumps Ansatz könnte zu einer stabileren und sichereren Welt führen, so der „Telegraph“. Falls sich Europas Staats- und Regierungschefs nicht aus ihrer „Schläfrigkeit“ erwecken lassen, werde sich nichts ändern.