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Ex-F1-Stars kritisieren Ferrari - und stellen sich hinter Vettel

Zwar hat Sebastian Vettel 14 Formel-1-Rennen mit Ferrari gewonnen, trotzdem hat er das große Ziel, mit dem ältesten Rennstall der Welt seinen fünften WM-Titel zu holen, nicht erreicht. Eine Saison lang hat der Deutsche dafür noch Zeit. Dann endet die Partnerschaft.

In der Szene tut Ferrari alles dafür, Sebastian Vettel die Schuld am Scheitern zuzuschreiben. Bereits im Winter habe man sich gegen ihn entschieden, heißt es. Carlos Sainz durfte offen verraten, dass er bereits seit Anfang des Jahres mit der Scuderia verhandelt. Eine unnötige Indiskretion, die sich gegen Vettel richtet.

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Doch ausgerechnet zwei ehemalige Formel-1-Stars springen Vettel nun zur Seite. Einer davon fuhr selbst mal für die Scuderia.

Massa stärkt Vettel den Rücken

Felipe Massa absolvierte 139 GP-Rennen für Ferrari und kennt das Team daher so gut wie kaum ein anderer. Nur Michael Schumacher (180) und Kimi Räikkönen (152) saßen in der Formel 1 öfter für Ferrari hinterm Steuer.

Massa jedenfalls betrachtet Vettel bei Ferrari nicht als gescheitert. "Viele herausragende Fahrer sind für Ferrari angetreten, ohne den Titel zu holen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Italiener seit 2008 ohne Konstrukteurs-Pokal sind, der letzte Fahrer-Weltmeister war Kimi Räikkönen 2007. Seither waren das Auto und das Team einfach nicht gut genug. Fernando Alonso machte 2010 einen grandiosen Job. Aber auch damals war der Fahrer besser als der Wagen", so Massa zu Sky.

Der Brasilianer weiter: "Dass also Vettel letztlich den Titel verpasst hat, kann man nicht einfach nur dem Fahrer zur Last legen. Er ist so manches fabelhafte Rennen gefahren. Er hat oft gewonnen. Und er hatte seine Stallgefährten meist im Griff. Aber das hat sich 2019 gegen Charles Leclerc geändert. Sebastian geriet intern unter Druck, vielleicht hat das zur Entscheidung von Ferrari geführt."

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Häkkinen kritisiert Ferrari

Ex-Doppelweltmeister Mika Häkkinen glaubt ebenfalls nicht, dass der Erfolg wegen Vettel ausgeblieben ist. "Ich habe das Gefühl, dass er bei Ferrari ziemlich enttäuscht wurde. Die Freude am Teamwork war bei Vettel nicht mehr da", sagt er im Podcast F1 Nation. "Er hat sich im Team nicht mehr wohlgefühlt, weil er ständig extrem hart kritisiert wurde. Ich finde, in einem Team müssen dieser Druck und diese Kritik auf mehrere Schultern verteilt werden. Es ist nie nur einer Schuld."

Häkkinen hat zwischen 1998 und 2001 als Gegner von Michael Schumacher selbst erlebt, wie es ist, wenn ein Fahrer mit Ferrari eine Einheit bildet.

"Sebastian ist ein Fahrer, den ich für alles, was er in seiner Karriere erreicht hat, sehr respektiere. Er hat viele Titel gewonnen und Siege gefeiert. Ich finde, dass er auch bei Ferrari einen sehr guten Job gemacht und viele Rennen gewonnen hat. Man muss aber auch sagen, dass er nie das Auto hatte, um die WM zu gewinnen. Nahe dran, aber es war nie das schnellste Auto."

Das wird – nach den Testfahrten zu urteilen – wohl auch dieses Jahr wieder so sein.