Ex-Innenministerin Patel scheidet aus Rennen um Vorsitz der britischen Tories aus

Großbritanniens frühere Innenministerin Priti Patel ist aus dem Rennen um den Parteivorsitz der konservativen Tories ausgeschieden. Die Befürworterin eines verschärften Kurses gegen die Migration bekam die wenigsten Stimmen aller sechs Kandidaten. (Paul ELLIS)
Großbritanniens frühere Innenministerin Priti Patel ist aus dem Rennen um den Parteivorsitz der konservativen Tories ausgeschieden. Die Befürworterin eines verschärften Kurses gegen die Migration bekam die wenigsten Stimmen aller sechs Kandidaten. (Paul ELLIS)

Großbritanniens frühere Innenministerin Priti Patel ist am Mittwoch aus dem Rennen um den Parteivorsitz der konservativen Tories ausgeschieden. Die euroskeptische Befürworterin eines verschärften Kurses gegen die Migration bekam die wenigsten Stimmen der sechs Kandidaten, die auf Ex-Premierminister Rishi Sunak nachfolgen wollen. Nur 14 Tory-Abgeordnete sprachen sich für Patel aus, die das umstrittene Ruanda-Abschiebe-Projekt angestoßen hatte.

Dabei sollten illegal über den Ärmelkanal nach Großbritannien eingereiste Asylsuchende in das ostafrikanische Land abgeschoben werden. Die derzeitige Labour-Regierung hat das Projekt inzwischen gestoppt.

Die Konservativen waren bei der Unterhauswahl im Juli abgewählt worden und hatten das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt. Das Rennen um die Parteiführung gilt als entscheidend mit Blick auf die künftige Ausrichtung der Konservativen. Sunaks Nachfolger wird Oppositionsführer im Parlament und sich mit dem neuen Regierungschef Keir Starmer während der wöchentlichen Fragerunde an den Premierminister messen müssen.

Der ehemalige Staatssekretär für Migration, Robert Jenrick, gewann die erste Wahlrunde. Auf ihn folgte die ehemalige Handelsministerin Kemi Badenoch, die als Favoritin gewertet worden war. Auch Ex-Außenminister Cleverly, der ehemalige Staatssekretär für Sicherheit, Tom Tugendhat, und der Sunak-Vertraute Mel Stride schafften es in die nächste Runde.

Die konservativen Abgeordneten werden die Kandidatenzahl nach und nach bis auf die letzten zwei ausdünnen - aus diesen wählen die Parteimitglieder am 2. November ihren Vorsitzenden. Ex-Premierminister Rishi Sunak wird bis zur Ernennung seines Nachfolgers Tory-Chef bleiben.

oer/ck