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Ex-Kanzlerkandidat Martin Schulz spricht bei Markus Lanz über die Brutalität der Politik

Politiker Martin Schulz zog in Markus Lanz’ Talkshow eine politische wie persönliche Bilanz. (Bild: Screenshot/ZDF)
Politiker Martin Schulz zog in Markus Lanz’ Talkshow eine politische wie persönliche Bilanz. (Bild: Screenshot/ZDF)

Ein Jahr nach seiner Niederlage bei der Bundestagswahl zog Martin Schulz bei Markus Lanz Bilanz. Er sprach über sein jetziges Leben, Fehlentscheidungen und weitere politische Pläne.

In der aktuellen Talksendung von Markus Lanz war neben Ex-Biathletin Magdalena Neuner und Konzertveranstalter Peter Schwenkow auch Politiker Martin Schulz zu Gast. Ein Jahr nach dem Scheitern seiner Kanzlerkandidatur und neun Monate nach seinem Rücktritt vom SPD-Parteivorsitz bilanzierte er über sein aktuelles Leben: “Es ist ruhiger.”

Martin Schulz: Politik ist brutal

Gleich darauf ging er auf das harte Politikgeschäft ein. “Politik ist unter anderem deshalb brutal, weil alles was man richtig und falsch macht, vor einer gigantisch großen Öffentlichkeit stattfindet. Man ist auf dem Präsentierteller und jeder kleine Schritt in die eine oder andere Richtung ist sichtbar, man kann sich nicht verstecken”, erklärte Martin Schulz. Verstecken wollte er sich aber nicht. Im Gegenteil, es gebe ja eine Pflicht zu erfüllen.

Im Hinblick auf das damals schlechte Ergebnis seiner Partei zur Bundestagswahl folgerte er: “Wenn wir auf die Umfragen heute schauen, wären wir froh, wenn wir die hätten”, spielte Schulz auf die 2017 erreichten 20,5 Prozent an.

Martin Schulz ließ sich im politischen Berlin auf Seilschaften ein, die er heute bereut. (Bild: WENN.com)
Martin Schulz ließ sich im politischen Berlin auf Seilschaften ein, die er heute bereut. (Bild: WENN.com)

Zwischen dem Schulz-Effekt und Fehlentscheidungen

Schulz habe sich nach seinem Abschied von der EU-Politik im politischen Berlin auf Beratungen und Seilschaften eingelassen, die er heute bereue. “Ich werde mich nie mehr in meinem Leben irgendwelchen Ratschlägen unterwerfen, die ich innerlich ablehne”, erklärte der SPD-Politiker. Doch Anfang 2017 verursachte er den sogenannten Schulz-Effekt: Der 62-Jährige hatte bessere Umfragewerte als sein Parteikollege Sigmar Gabriel, so wurde er Kanzlerkandidat. Doch die Bewerbung um das Amt hatte auch Schattenseiten: “Ja klar, ist es schön, wenn du bejubelt wirst. Aber genauso bescheiden ist es, wenn du ausgepfiffen wirst.”

Ob ihm der Rückzug vom Vorsitz Mitte Februar 2018 schwer gefallen sei, fragte Lanz. “Ja, aber es war eine logische Konsequenz”. Für seine Partei will der SPD-Politiker sich jedoch weiter im Bereich Europapolitik einsetzen. “Ich habe das Ziel, dass wir erstens diese Europakapitel umsetzen und zweitens möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, dass der nächste deutsche Kanzler ein SPD-Mann ist, oder Frau”, erklärte Schulz abschließend.