Ex-Pauli-Star Naki: “Deutschland liefert Erdogan Kriegswaffen”
Deniz Naki ist in Deutschland als Fußballer bekannt geworden. Er spielte für Bayer Leverkusen, den SC Paderborn oder St. Pauli. Inzwischen ist er politisch aktiv und klagt die Bundesregierung an.
“Um den Widerstand in Afrin zu unterstützen und um die UN an ihre Verantwortung zu erinnern, beginnt morgen ein Hungerstreik an dem ich teilnehmen werde”, ließ Naki kürzlich per Twitter wissen. Der derzeit gesperrte Fußballer engagiert sich immer mehr politisch.
Naki, geboren im deutschen Düren, setzt sich für die im Nordwesten von Syrien liegende Stadt Afrin ein. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan war in der vornehmlich kurdisch bewohnten Stadt kürzlich mit Truppen einmarschiert. Mehr als zehntausend Menschen befinden sich auf der Flucht.
Um den Widerstand in #Efrîn zu unterstützen und um die UN an ihre Verantwortung zu erinnern, beginnt morgen ein Hungerstreik an dem ich teilnehmen werde. Ich hoffe auf die Unterstützung vieler Menschen. Wir sehen uns morgen um 12 Uhr vor dem 2. Hauptsitz der UN. #TwitterKurds
— Deniz Dersim Naki (@DenizDersimNaki) March 18, 2018
“Deutschland liefert Erdogan Waffen”
Naki, der kürzlich Ziel eines Anschlags war, sagte gegenüber Die Welt: “Während all diese schweren Kriegsverbrechen begangen werden, das Völkerrecht gebrochen wird, schweigt die Welt.” Er fordert ganz besonders Deutschland zum Umdenken auf.
“Deutschland liefert Erdogan sogar Kriegswaffen, obwohl klar ist, dass mit diesen Waffen Krieg gegen die Bevölkerung in Afrin geführt wird. Warum wird ein Völkerrechtsbrecher wie Erdogan unterstützt?”, klagt Naki an.
Naki setzt sich selbst Gefahr aus
Die Türkei hatte Ende Januar bestätigt, deutsche Panzer beim Afrin-Einsatz zu verwenden. Naki will mit seinem Status dafür sorgen, dass dieser Fakt mehr Aufmerksamkeit erhält. Dafür unterstützt er den Hungerstreik vor dem UN-Gebäude.
Dass er sich in der Öffentlichkeit erneuter Gefahr aussetzt, ist Naki bewusst: “Ich werde auch weiterhin weder schweigen noch mich einschüchtern lassen. Die Solidarität vieler Menschen in Deutschland und auch in der Türkei hat mich gefreut und mich gestärkt.“