Ex-Staatssekretär: Nach Rücktritt: Andrej Holm arbeitet als Berater für Senat

Die Opposition fordert, die Besetzung des umstrittenen Stadtsoziologen in einem Beratergremium des Senats zu missbilligen oder ihn zu entlassen.

Nach seinem Rücktritt als Baustaatssekretär ist der stasibelastete Stadtsoziologe Andrej Holm erneut für den Berliner Senat tätig. Wie erst jetzt bekannt wurde, arbeitet der 47-Jährige bereits seit März in einem wichtigen Beratergremium von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) mit. Der 29 Experten umfassende sogenannte Begleitkreis soll bis Ende 2018 den Stadtentwicklungsplan 2030 mitgestalten, in dem es vor allem um Konzepte für den Wohnungsbau in der wachsenden Stadt geht.

Das Gremium umfasse Fachleute aus der Stadtgesellschaft, sagte eine Sprecherin Lompschers am Montag. Die wohnungspolitische Kompetenz Holms sei unbestritten. Er sei bei dem Thema ein wichtiger Akteur, was seine Mitarbeit rechtfertige. Laut Senatsverwaltung kam der Begleitkreis erstmals im März zusammen und tagte seither mehrmals. Holm ist wie die anderen Mitglieder unentgeltlich dabei.

Andrej Holm über seinen plötzlichen Rücktritt (Januar 2017)

Andrej Holm hat am Montagabend im Kreis von Mieterinitiativen über seinen Rücktritt gesprochen: "Das war mit mir nicht zu machen."

Lompscher hatte den Wissenschaftler beim Start von Rot-Rot-Grün im Dezember 2016 zu ihrem Staatssekretär gemacht, was die Koalition erheblich belastet hatte. Nach wochenlanger Debatte über falsche Angaben zu seiner Stasi-Tätigkeit in der Wendezeit trat Holm Mitte Januar zurück. Zuvor hatte Regierungschef Michael Müller (SPD) angekündigt, den Wissenschaftler aus dem Senat feuern zu wollen.

CDU-Fraktionschef Florian Graf sprach angesichts der neuen Aufgabe Holms von einem "Skandal". Auch der Direktor der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe,...

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