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Ex-Trump-Berater: Mitarbeiter im Weißen Haus sind "in Panik"

John Bolton, Ex-Sicherheitsberater von Donald Trump, wird am Mittwochabend bei "maischberger. die woche" im Ersten Stellung beziehen. Bereits vor seinem Talkshowauftritt stellte er seinem früheren Vorgesetzten in einem TV-Interview ein vernichtendes Zeugnis aus.

519 Tage diente er dem US-Präsidenten als Sicherheitsberater. Im September 2019 trat John Bolton von seinem Amt zurück. Was zum Zerwürfnis zwischen dem als Hardliner geltenden Diplomaten und Donald Trump geführt hat, lässt sich nachlesen auf über 600 Seiten, die kein gutes Haar lassen am Mann im Weißen Haus. "Der Raum, in dem alles geschah" hat Bolton seinen Erinnerungsbericht genannt. Der 71-Jährige wurde vom Verbündeten zum erbitterten Widersacher des US-Präsidenten.

Eine amerikanische Reizpersonalie also, die sich nun im deutschen Fernsehen die Ehre gibt. Bei "maischberger. die woche" wird Bolton am späten Mittwochabend im Ersten seine Einschätzung zur Lage im US-Wahlkampf geben. Wie kritisch der Politiker und Diplomat auf den jüngst am Coronavirus erkrankten Amtsinhaber blickt, ließ er schon vorab in einem TV-Interview mit Sky News durchblicken.

"Unverantwortlich und zutiefst fehlerhaft"

"Ich denke, sein Umgang mit der Pandemie, aus nationalpolitischer Sicht, war unverantwortlich und zutiefst fehlerhaft", stellte Bolton seinem früheren Vorgesetzten ein vernichtendes Zeugnis aus. Dass Trumps heroische Selbstinszenierung als Covid-19-Bezwinger die Stimmungslage in seinem Stab wiedergibt, glaubt er nicht. "Nach Trumps Corona-Infektion", hat Bolton in Erfahrung gebracht, seien die Mitarbeiter im Weißen Haus "ehrlich gesagt in Panik". Man könne "kaum darauf vertrauen, dass unser Land den schlimmsten Punkt hinter sich hat, wenn der Präsident selbst und die First Lady positiv auf die Krankheit getestet werden".

Wie Trumps Erkrankung und Genesung den US-Wahlkampf beeinflussen, will John Bolton als Talkgast bei Sandra Maischberger im Ersten genauer erläutern. Am Mittwoch, 7. Oktober, 22.50 Uhr, läuft die neuste Ausgabe des Politformats im ARD-Spätprogramm. Neben Bolton ist auch Grünen-Chef Robert Habeck zu Gast. Er soll im Gespräch mit der Gastgeberin ein Jahr vor der Bundestagswahl die Positionen seiner Partei bei den Themen Klimaschutz, Corona-Bekämpfung und Wirtschaftshilfen aufzeigen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bewertet die steigenden Infektionszahlen in Europa. Als Kommentatoren geladen sind der Herausgeber des "European", Ansgar Graw, die Chefredakteurin der "taz", Barbara Junge, sowie der Schauspieler und Moderator Bernhard Hoëcker.