Experten alarmieren: Deutsche Autobahnbrücken teils in "bedenklichem" Zustand

Eine Untersuchung zeigt: Viele deutsche Autobahnbrücken sind in einem alarmierenden Zustand. Wo der Zustand besonders erschreckend ist, lesen Sie hier.

Autofahrer im Südwesten Deutschlands sollten sich möglicherweise auf Einschränkungen und Sanierungsmaßnahmen einstellen. Laut einer aktuellen Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken befinden sich viele Brücken in Baden-Württemberg in einem besorgniserregenden Zustand. Insgesamt gehören 16 von Deutschlands 100 am stärksten beschädigten Autobahnbrücken zu diesem Bundesland, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

Besonders betroffen sind Brücken entlang der Autobahn A81 zwischen Würzburg und Singen. Zu den stark beschädigten Bauwerken zählen die Kochertalbrücke und die Brettachtalbrücke nördlich von Heilbronn sowie die Talbrücke Neckarburg bei Rottweil und mehrere Brücken bei Engen im Hegau. Diese Ergebnisse basieren auf einer Datenauswertung der Brückenstatistik der Bundesanstalt für Straßenwesen, welche regelmäßig veröffentlicht wird.

Brücken im Fokus: Dringender Handlungsbedarf auf deutschen Autobahnen

Zu sehen ist eine Autobahnbrücke
Zu sehen ist eine Autobahnbrücke

Die Bundesgütegemeinschaft hat aus rund 3.800 Brücken mit einer Länge von mindestens 50 Metern die am stärksten beeinträchtigten Bauwerke identifiziert. Die Analyse erfolgte anhand von Zustandsnoten, die auf akuten Schäden und Abnutzungserscheinungen beruhen. Auch der Traglastindex, welcher die Leistungsfähigkeit der Brücken im Verhältnis zu ihrem Alter und Material bewertet, wurde berücksichtigt. In diesem Index rangiert Baden-Württemberg auf dem zweiten Platz hinter Nordrhein-Westfalen.

Der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft, Marco Götze, mahnt dringenden Handlungsbedarf an. Er betont, dass die Autobahngesellschaft des Bundes und die Politik Maßnahmen ergreifen müssen und verweist auf den Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden. "Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden".

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) präsentierte im März 2022 ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur schnelleren Modernisierung der Brücken. Die fortlaufend intensivere Beanspruchung durch den zunehmenden Schwerverkehr hat in den vergangenen Jahrzehnten ihre Spuren hinterlassen. Daher ist geplant, in den kommenden Jahren etwa 400 Brücken pro Jahr zu sanieren. Dies soll die Infrastruktur nicht nur sicherer, sondern auch leistungsfähiger machen.

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