Experten verraten es: So schützen Sie sich vor Manipulation im Internet
Manipulation im Internet, sogenannte Dark Patterns, sind weit verbreitet im Internet. Wie Sie sich vor den Tricks schützen, verraten wir hier.
Laut Stiftung Warentest (Ausgabe 9/2024) gibt es im Internet viele Tricks, mit denen Nutzerinnen und Nutzer zu unüberlegten Entscheidungen gedrängt werden sollen.
Diese Tricks, auch als "Dark Patterns" bekannt, sind bewusst gestaltete Designelemente auf Webseiten und in Apps, die darauf abzielen, die Verbraucher in eine Richtung zu lenken, die hauptsächlich den Anbietern zugutekommt.
Ob es um impulsives Einkaufen, ungewollte Abonnements oder die Preisgabe sensibler Daten geht, die Methoden sind vielfältig und verstecken sich oft hinter unscheinbaren Designs.
1. Emotionale Manipulation
Stiftung Warentest erklärt, dass eines der gängigen Dark Patterns das Erzeugen von emotionalem Druck ist. Ein Beispiel dafür ist die Spiele-App "Solitaire Grand Harvest", bei der der Nutzer mit einer traurigen Figur konfrontiert wird, die nur durch den Kauf virtueller Kekse gerettet werden kann. Durch solche emotionalen Auslöser wird der Anwender dazu verleitet, Geld auszugeben, um vermeintlich Gutes zu tun. Dieses Vorgehen zielt insbesondere auf Kinder und unerfahrene Nutzer ab.
Ein weiteres manipulatives Element, das auf vielen Websites zu finden ist, ist der "Alles akzeptieren"-Button bei Cookie-Bannern. Dieser sticht sofort ins Auge, während die Option, den Datenzugriff einzuschränken, oft versteckt oder in kleinerer Schrift gehalten ist. Dadurch wird der Nutzer unbewusst dazu verleitet, dem Sammeln seiner Daten zuzustimmen.
2. Geschenke mit versteckten Kosten
Man hat herausgefunden, dass einige Anbieter mit versteckten Bedingungen locken, um Belohnungen anzubieten. Ein Beispiel dafür ist die Spiele-App "Gardenscapes", die 1.000 Goldmünzen verspricht, wenn der Nutzer sein Facebook-Konto verknüpft. Was jedoch nicht sofort ersichtlich ist, ist dass Facebook daraufhin umfangreiche Nutzerdaten sammelt.
Des Weiteren kann die gezielte Wortwahl Stress und Druck erzeugen. Wörter wie "einmalig", "nie wieder verfügbar" oder "letzte Chance" setzen den Nutzer unter Druck, schnell zu handeln, um kein vermeintlich gutes Angebot zu verpassen
So schützen Sie sich vor "Dark Patterns"
Es ist wichtig, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und spontane Online-Bestellungen zu vermeiden. Stattdessen sollte man sich Zeit nehmen, alle Details sorgfältig zu lesen, bevor man eine Entscheidung trifft. Es ist ratsam, darauf zu achten, dass unerwünschte Produkte nicht automatisch im Warenkorb landen und zu überprüfen, ob Checkboxen bereits voreingestellt sind. Es kann auch hilfreich sein, klare Grenzen zu setzen, wie zum Beispiel feste Nutzungszeiten für Apps oder ein festgelegtes Budget für Online-Käufe.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Bei Cookie-Bannern sollte man nicht einfach auf "Alles akzeptieren" klicken, sondern stattdessen die Optionen "Einstellungen" oder "Alles ablehnen" wählen, um die eigenen Daten besser zu schützen. Kostenlose Angebote im Internet sind in der Regel nicht wirklich kostenlos, da man mit seinen Daten bezahlt.
Es ist außerdem empfehlenswert, insbesondere Kinder, Jugendliche und ältere Menschen über die Risiken und Manipulationen im Internet aufzuklären. Wenn man selbst Opfer fragwürdiger Praktiken wie "Dark Patterns" geworden ist, sollte man sich an den Anbieter wenden und auf den Digital Services Act (DSA) der EU verweisen, der solche Tricks verbietet. Unterstützung kann man auch bei den Verbraucherzentralen erhalten.
Den ausführlichen Test lesen Sie kostenpflichtig bei Stiftung Warentest
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