Explosionen in Beirut: Zahlreiche Menschen suchen nach ihren Haustieren
Bei den Explosionen in der libanesischen Hauptstadt Beirut kamen auch viele Tiere zu Schaden. In den Trümmern wird daher auch nach vermissten Hunden, Katzen und Co. gesucht.
Mehrere Explosionen nahe dem Hafen von Beirut erschütterten am 4. August im wahrsten Sinne des Wortes die Hauptstadt Libanons. Die ganze Welt nimmt Anteil an der Katastrophe. Doch nicht nur Menschen wurden getötet, verletzt und verloren ihr Zuhause. Auch viele Tiere kamen zu Schaden. Daher läuft auch die Suche nach vermissten Tieren auf Hochtouren.
Unterstützt werden die Besitzer von Hunden, Katzen und Co. von den Mitarbeitern der Tierschutzorganisation Animals Lebanon. "Wir waren bis in die frühen Morgenstunden unterwegs und halfen Menschen mit ihren Haustieren", sagt Geschäftsführer Jason Mier, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin The National.
Von der verheerenden großen Explosion unmittelbar betroffen waren auch die Tiere von Animals Lebanon. In einem Video, das der chinesische Fernsehsender CCTV veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie in den Räumlichkeiten der Organisation Katzen bei der Detonation durch zersplitternde Fensterscheiben verletzt und danach medizinisch versorgt werden.
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Als die Mitarbeiter ins Büro kamen, sagt Mier, seien die Tiere in Panik gewesen. "Sie kletterten überall herum, es gab überall blutige Pfotenspuren und zwei Katzen brauchten eine tierärztliche Notversorgung wegen Schnittverletzungen an den Pfoten."
Hunderte Haustiere werden noch vermisst
Wie viele Tiere in der Stadt von der Katastrophe betroffen sind, verdeutlichen die Hilferufe zahlreicher Menschen. Bis zum Morgen nach der Katastrophe habe die Organisation mehr als 50 E-Mails erhalten, sagt Mier, in denen Betroffene darum bitten, bei der Suche nach ihren Haustieren zu helfen.
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"Glücklicherweise gibt es Menschen, die ihre Haustieren wiederfinden", so der Organisationsleiter. Ein Ende der Hilfsaktion ist jedoch nicht in Sicht. Noch immer werden hunderte Haustiere vermisst, die entweder unter Trümmern begraben oder aus Angst weggelaufen sind.
Am vergangenen Dienstag war es in der Nähe des Hafens von Beirut zu mehreren Explosionen gekommen Bei der größten Detonation sei nach offiziellen Angaben eine große Menge Ammoniumnitrat explodiert, das unsachgemäß in einem Lagerhaus untergebracht gewesen sei. Bei der Katastrophe kamen mindestens 149 Menschen ums Leben, mehr als 5.000 wurden verletzt, rund 300.000 wurden obdachlos.
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