Rote Schutz-Haube: Darum ist sie an manchen Stellen so wichtig

An bestimmten Orten in Deutschland ragen lange Rohre aus dem Boden, die mit einer roten Haube versehen sind. Diese erfüllt eine wichtige Schutzfunktion.

In unserer Umgebung gibt es zahlreiche Symbole oder technische Einrichtungen, deren Funktion nur wenige Personen kennen – meistens sind es diejenigen, die damit beruflich zu tun haben. Mal sind es kuriose Schilder oder unscheinbare Röhren im Wald.

Ein weiteres Beispiel ist die sogenannte Protegohaube. Nicht nur der Begriff gibt Rätsel auf, sie sieht auch ungewöhnlich aus. Doch dieses Gerät ist äußerst wichtig und sorgt für die Sicherheit vieler Menschen in bestimmten Gebieten.

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Hier erfahren Sie, was es damit auf sich hat.

Was ist eine Protegohaube überhaupt?

Protegohaube
Protegohaube

Die Protegohaube ist leuchtend Rot angemalt und befindet sich am oberen Ende eines langen Rohres, das senkrecht aus dem Boden ragt. Daher trägt sie auch manchmal den liebevollen Spitznamen "Rotkäppchen".

Direkt unter der roten Haube befinden sich oft dünne Metallstreben, welche diagonal nach unten zeigen. Diese dienen lediglich dazu, dass Unbefugte nicht so einfach an die Vorrichtung darüber gelangen. Das ist nämlich nicht nur gefährlich, sondern auch streng verboten. Daher sind diese technischen Einrichtungen oft eingezäunt und mit Warnhinweisen versehen – Rauchen und offenes Feuer sind in der Nähe nämlich untersagt.

Der umgangssprachliche Name ist eigentlich eine Markenbezeichnung auf Basis der Firma Protego aus Braunschweig, ähnlich wie bei der Seba-Kappe, die bei Grundwasser-Messstellen im Wald eingesetzt wird. Das Unternehmen stellt Flammendurchschlagsicherungen her – und genau dieser Begriff gibt Aufschluss über den Zweck der roten Haube.

Gas ablassen: Flammendurchschlagsicherung dient dem Schutz

Schema Durchschlagsicherung
Schema Durchschlagsicherung

Die Protegohauben sind stets über Schächten zu finden, in denen zum Beispiel Kohle abgebaut wurde. Beim Abbau des Materials entweicht nämlich Methan, und das auch noch lange nach der Stilllegung der Schächte. Dieses muss an die Oberfläche entweichen können.

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Damit das Gas aber nicht unkontrolliert austritt und so für Explosionsgefahr sorgt, gibt es eben die Flammendurchschlagsicherung. Das ist die neutrale Bezeichnung für diese Geräte, die es auch von anderen Herstellern gibt. Es handelt sich um ein autonomes Schutzsystem, das die Ausbreitung einer Explosion in andere Anlagenteile verhindert.

Sollte also das kontrolliert austretende Gas an der Oberfläche unerwartet entzündet werden, etwa durch einen Blitzschlag oder einen Brand in der Nähe, dann kann sich die Flamme nicht in die darunterliegenden Schächte ausbreiten. Ansonsten könnte sich das Erdreich durch die Explosion absenken und schwere Schäden verursachen, insbesondere in Stadt- oder Industriegebieten.

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Aufbau der Flammendurchschlagsicherung

Detailgrafik Durchschlagsicherung
Detailgrafik Durchschlagsicherung

Bei den Flammendurchschlagsicherungen, die über stillgelegten Schächten zu finden sind, handelt es sich genauer um Deflagrations- und dauerbrandsichere Ent- und Belüftungshauben mit speziellen Ventilen. Kommt es zu einem Brand, dann klappt die Wetterschutzhaube zur Seite und zeigt die Flamme sichtbar an.

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Diese brennt kontrolliert an der Oberfläche. Wie der Name schon sagt, können sich die Flammen aber nicht durch das Gerät nach unten durchschlagen. Gase oder Flüssigkeiten aber schon. Eine Animation auf der Protego-Website zeigt dies beispielhaft.

Diese Technologie kommt nicht nur bei stillgelegten Schächten zum Einsatz, sondern auch bei anderen Standorten, wo sich entzündliche Luft-Gas-Gemische bilden können. Anwendungsbeispiele sind auch in Deponien, Biogasanlagen, bei der Klärgasverwertung oder in der chemischen Industrie beim Einsatz von Lösungsmiteln zu finden.


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