EZB beschließt weitere Anti-Krisen-Maßnahmen
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit weiteren Sondermaßnahmen gegen einen drohenden Preisverfall im Euroraum. Details will die Notenbank nach Angaben einer Sprecherin noch am Donnerstag bekanntgeben.
Es wird erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi ein milliardenschweres Programm zum Kauf von Staatsanleihen ankündigen wird. Zugleich beschloss der EZB-Rat bei seiner Sitzung in Frankfurt wie erwartet, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen.
Mit einem Anleihenkaufprogramm - im Fachjargon quantitative Lockerung oder «QE» genannt - könnte die Notenbank frisches Zentralbankgeld drucken und damit Wertpapiere kaufen, vor allem Staatsanleihen. Das frische Geld kommt im Idealfall über die Banken, denen Anleihen abgekauft würden, in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an und hilft der Konjunktur auf die Sprünge.
Zieht das Wirtschaftswachstum an, würde das auch die zuletzt extrem niedrige Inflation wieder anheizen. Damit würden Sorgen vor einem gefährlichen Preisverfall auf breiter Front - also einer Deflation - vorerst beendet.
Die Wirkung von Anleihenkäufen ist unter Volkswirten und Notenbankern umstritten, etwa weil die Zinsen bereits extrem niedrig sind und weitere Sondermaßnahmen daher nur sehr begrenzt wirken dürften. Zudem wird befürchtet, dass die EZB den Reformeifer in Krisenländern bremst, wenn sie den Staaten in großem Stil Schuldscheine abkauft.
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