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EZB-Chef verteidigt ultralockere Geldpolitik

Mit Blick auf die Griechenland-Krise forderte Draghi eine Verhandlungslösung zwischen Athen und den internationalen Geldgebern. Foto: Pete Marovich

EZB-Präsident Mario Draghi hat seine ultralockere Geldpolitik erneut als wirksam verteidigt. Die Maßnahmen hätten dazu beigetragen, die Konjunktur in der Eurozone zu beleben, sagte er am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington.

Da das Bankensystem in der Währungsunion heute gesünder sei, komme das billige Geld besser in der Realwirtschaft, also bei Unternehmen und den Verbrauchern an. Auch die Inflation werde wieder anziehen und 2017 bei 0,8 Prozent liegen.

Die Europäische Zentralbank hatte im Januar ein mehr als eine Billion Euro umfassendes Programm zum Kauf von Staatsanleihen gestartet. So sollen die Kreditvergabe sowie die Konjunktur in der Eurozone angekurbelt und letztlich damit auch die sehr niedrige Preissteigerung nach oben gedrückt werden. Bis zum September 2016 wollen die Euro-Notenbanker monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Umfang von 60 Milliarden Euro aufkaufen. Zudem liegt der Leitzins auf einem Rekordtief von 0,05 Prozent.

Mit Blick auf die Griechenland-Krise forderte Draghi eine Verhandlungslösung zwischen Athen und den internationalen Geldgebern, die fair sei und dem Land Wachstum sowie finanzielle Stabilität biete. «Wir wollen alle, dass Griechenland Erfolg hat.» Er betonte, dass die griechische Regierung die Lösung in der Hand habe. Sie könne als Teil der europäischen Währungsunion nicht isoliert Politik machen. Mit Blick auf die Debatte um mögliche Ansteckungsgefahren sagte er, die Notenbank habe genügend Instrumente und sei besser ausgerüstet als noch zwischen 2010 und 2012.