Füllstand der Gasspeicher in Deutschland fällt auf 83,75 Prozent – den tiefsten Stand seit August

Die Temperaturen sind wieder gesunken und die Einsparungen beim Gas werden wieder weniger. - Copyright: Picture Alliance
Die Temperaturen sind wieder gesunken und die Einsparungen beim Gas werden wieder weniger. - Copyright: Picture Alliance

Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland ist am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit August gefallen. Der Füllstand sank um 1,07 Prozentpunkte auf 83,57 Prozent. Das geht aus Daten hervor, die der europäische Gasspeicherverband GIE veröffentlichte.

Der Füllstand geht seit mehr zwei Wochen stetig zurück. Der Rückgang am Montag war der bisher höchste an einem Tag in diesem Jahr. Wichtigste Ursache ist der höhere Verbrauch infolge niedriger Temperaturen. Auch die Importe waren zuletzt auf einem niedrigeren Niveau. Die Exporte nahmen leicht zu, vor allem nach Österreich und in die Schweiz.

Der Vorrat an Erdgas nahm auf 206,5 Terawattstunden ab. Dies allein reicht noch für den Verbrauch von weniger als zwei Wintermonaten. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2022 zusammen waren in Deutschland knapp 227 Terawattstunden Gas verbraucht worden.

Die Bundesnetzagentur bewertet den Füllstand der Gasspeicher aktuell als „stabil„, die Gaslage als „weniger angespannt als zu Beginn des Winters“. In der zweiten Woche des neuen Jahres stieg der Verbrauch um 12,7 Prozent zur Vorwoche. Er lag aber um 34,2 Prozent unter dem mittleren Verbrauch der vier Vorjahre. Auch unter Berücksichtigung des Wetters blieb der Gasverbrauch in den ersten beiden Wochen des Jahres um 25 Prozent unter dem Referenzwert der Vorjahre.

Weil die Temperaturen aktuell sinken und niedrig bleiben, erwartet die Netzagentur einen steigenden Gasverbrauch. Die Temperaturprognose bewertet die Behörde als „kritisch“, den Verbrauch als „angespannt“.

Die Speicher haben aktuell eine besondere Bedeutung, da Russland kein Gas mehr liefert. Deutschland versucht, die Lücke mit hohen Vorräten, Einsparungen beim Verbrauch sowie Gaslieferungen über bestehende Pipelines aus Norwegen und neue LNG-Terminals für Flüssiggas-Schiffe auszugleichen.

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert, zuletzt am 25. Januar 2023.