Für viele Merkel-Kritiker in der Union ist Sebastian Kurz eine Art Messias — sie irren sich gewaltig

Der Ehrengast in der Mitte: Markus Söder (rechts) und Horst Seehofer traten am Freitag gemeinsam mit Sebastian Kurz auf.
Der Ehrengast in der Mitte: Markus Söder (rechts) und Horst Seehofer traten am Freitag gemeinsam mit Sebastian Kurz auf.
Kommentar
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Vielleicht hätten sich die CSU-Granden am Freitagabend Sebastian Kurz lieber nicht in den Münchner Löwenbräukeller holen sollen. Vielleicht wäre es dann nicht so augenfällig geworden, wie prekär es um ihr eigenes Ansehen in der Partei steht. Als Generalsekretär Markus Blume CSU-Chef Horst Seehofer begrüßte, fiel der Applaus anständig aus. Als er Bayerns Ministerpräsident Markus Söder einführte, wurde es schon lauter. Als dann der Name des österreichischen Bundeskanzlers Kurz fiel, tobte der Saal. Keine guten Aussichten für die beiden Erstgenannten, deren politische Zukunft am Sonntag auf dem Spiel steht, wenn Bayern wählt.

Könnten sich Deutschlands Konservative zurzeit einen Parteichef wünschen, dann würde wohl einer wie Kurz herauskommen. Einer, der jung ist und trotzdem traditionell. Einer, der Twitter und Kirche kann. Einer, der nett lächelt und in der Flüchtlingspolitik dann doch knallhart aufräumt. Einer, der für Gleichstellung von Mann und Frau kämpft, aber gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ist. Einer, der schon ewig dabei ist und doch unverbraucht wirkt. Einer, der sich anständig und geradlinig gibt. Einer, der im Volk gut ankommt. Einer, der auch schwierige Wahlen gewinnen kann.

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