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Facebook geht gegen Nazi-Satire des "Postillon" vor

Kein Herz für Satire? Mark Zuckerberg. (Bild: dpa)
Kein Herz für Satire? Mark Zuckerberg. (Bild: dpa)

Kurt Tucholsky beantwortete die Frage „Was darf die Satire?“ einst mit „Alles“. Facebook ist da wohl anderer Meinung. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb die Social-Media-Plattform gegen den „Postillon“ vorgegangen ist. Stein des Anstoßes war der Artikel „Nazis rächen sich an Flüchtlingen, indem sie nach Syrien fliehen“ vom 11. September. Bis heute wurde der Beitrag mehr als 130 000 Mal geliked und rund 30 000 Mal geteilt.

Facebook fands wohl nicht so witzig. (Bild: Facebook/ Der Postillon)
Facebook fands wohl nicht so witzig. (Bild: Facebook/ Der Postillon)

Manche der User, die den Beitrag im Netzwerk verbreitet hatten, erlebten kurze Zeit darauf ihr facebookblaues Wunder: Der Nutzerservice der Plattform entfernte die Posts und sperrte sogar vereinzelt die „Übeltäter“ für einen Tag. Die offizielle Seite des „Postillon“ reagierte umgehend und giftete gegen Facebook.

 

Die Betreiber der Seite prangern Facebook an. (Bild: Facebook/ Der Postillon)
Die Betreiber der Seite prangern Facebook an. (Bild: Facebook/ Der Postillon)

"Haben wir da eine Brustwarze übersehen oder ist das jetzt schon Teil der neuen Initiative Facebooks gegen Hetzkommentare?" Schließlich hatte der Konzern eigentlich versprochen, künftig härter gegen rechtsradikale Kommentare und Seiten vorzugehen. Ob es nun tatsächlich ein Versehen war, wie Facebook kurze Zeit darauf beteuerte, oder der „Postillon“ in den Augen der Kalifornier ein Stück zu weit gegangen ist, lässt sich leider nicht einwandfrei nachvollziehen.

Auf den satirischen Gegenschlag der „Postillon“-Macher, der mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen wird, kann man sich aber auf alle Fälle schon mal freuen.

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