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Facebook-Hit: Anti-Mobbing Video eines 19-Jährigen

Mit seinem Anti-Mobbing-Video sprach er vielen Facebook-Nutzern aus dem Herzen. (Bild: Screenshot)
Mit seinem Anti-Mobbing-Video sprach er vielen Facebook-Nutzern aus dem Herzen. (Bild: Screenshot)

Ein 19-Jähriger aus einer Kleinstadt in Ostfriesland postete auf Facebook ein Anti-Mobbing-Video – und löste damit einen wahren Facebook-Hype aus. Mehr als 1,5 Millionen Mal wurde der Clip, der erst seit wenigen Tagen online ist, angesehen.

Der 19-jährige Benjamin Drews hält handbeschriebene Zettel in den Händen und blickt schweigend in die Kamera. Auf dem ersten Zettel steht: „Gegen Mobbing!“. Der Junge mit dem schwarzen Pullover hält seine Botschaft mit traurigem Blick in die Kamera, jede paar Sekunden ein neuer Zettel:  "Leute, niemand ist weniger wert, nur weil er: Eine Behinderung hat, vielleicht nicht viel Geld hat, vielleicht nicht so klug ist, vielleicht nicht die beste Figur hat, ..." Die Aufzählung geht weiter, im Hintergrund läuft Klaviermusik. Sein Blick wirkt traurig, er spricht kein Wort, doch sein Anliegen wird unmissverständlich deutlich: Er wehrt sich gegen jede Art von Mobbing. Unter dem Facebook-Post schreibt er: „Seid ihr auch gegen Mobbing? Dann TEILT dieses Video!“

Dieser Aufforderung sind mehr als 60 000 Nutzer gefolgt. Seit Drews, der in Wirklichkeit anders heißt, den fast zweiminütigen Clip vergangenen Sonntag hochgeladen hat, hat sich das Video schnell unter Facebook-Nutzern verbreitet. Mittlerweile wurde es mehr als 1,5 Millionen Mal angesehen. Viele Facebook-Nutzer bewundern den Jungen für seinen Mut. Zwar geben einige Nutzer auch gehässige Kommentare aufgrund des Übergewichts des Jungen ab, doch die meisten sprechen dem 19-Jährigen ihren Respekt aus. Eine Nutzerin namens Amira Mbrk schreibt zum Beispiel: „Was manche hier hin schreiben ist echt armselig. Ich beneide dich das du so viel mut hast so ein Video zu machen, und an alle die hier irgendeinen beleidigenden Kommentar deiner setzen schämt euch bitte. Der Junge hat warscheinlich mehr Niveau in deinem kleinen zeh als ihr jemals haben werdet.“ Für den ehemaligen Hauptschüler gehörte das Mobbing lange Zeit zum Alltag, meist aufgrund seines Gewichts, so Spiegel Online.

Experten von der Initiative Klicksafe warnen vor den Folgen von Mobbing, vor allem von "Cyber"-Mobbing, also Hänseleien im Netz. Nach solchen Angriffen stünden Kinder und Jugendliche zu oft allein da. "Wir erleben, dass ihnen kaum Hilfestellung gegeben wird", sagte Birgit Kimmel, die pädagogische Leiterin von Klicksafe in Berlin. Online-Gewalt sei aber genauso verletzend wie reale Gewalt. "Bei Jugendlichen entsteht ein großes Misstrauen, weil sie nicht mehr wissen, wem sie noch vertrauen können", sagte Kimmel. In der Regel gingen die Schikanen im Netz nicht von Fremden aus, sondern von Mitschülern. Dabei herrsche oft ein rauer Ton. "Der Umgang wird Jugendlichen erschwert, weil es keinerlei Normen gibt", sagte Renate Pepper, Koordinatorin von Klicksafe. "Deswegen ist es wichtig, dass man sagt: Nicht alles ist erlaubt." Mit neuen Materialen für den Schulunterricht will Klicksafe Jugendliche dafür sensibilisieren, welche Auswirkungen ihr Verhalten im Netz hat.