Facebook-Post: 41-Jährige in Köln wegen Beleidigung von Linken-Politikerin verurteilt

Die türkischstämmige Frau hatte Sevim Dagdelen auf Facebook übel beschimpft.

Seit 2005 sitzt Sevim Dagdelen als Abgeordnete der Partei Die Linke im Bundestag. Anfeindungen, Bedrohungen und rassistische Bemerkungen sind für die Politikerin an der Tagesordnung, seitdem sie in der öffentlichkeit steht und dort unter anderem regelmäßig den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dessen Politik kritisiert. „Nennt sie nicht Türkin, sie lässt sich mit einem Deutschen ein“, lautete noch eine der harmloseren Beschimpfungen, die die Tochter aus der Türkei eingewanderter Eltern, die in Deutschland aufwuchs, dazu veranlasste, eine Verfasserin übler Sprüche wegen Beleidigung anzuzeigen. Frust über Politik In sozialen Netzwerken hatte eine türkische Mutter von zwei erwachsenen Kindern ihrem Frust über Dagdelens Politik mit drastischen Bemerkungen Ausdruck verliehen. Das Amtsgericht schickte der 41 Jahre alten Frührentnerin daraufhin einen Strafbefehl über 400 Euro. Dagegen legte die Frau am Donnerstag Einspruch ein. Unter Tränen gab sie die Facebook-Einträge zu und erzählte, wie es dazu kam. Sie habe noch eine große Familie, die in der Türkei lebe. Als es in der Heimat dort im August zum Putsch kam, sie dabei einen nahen Verwandten verlor, sei die Trauer übergroß gewesen. Sie habe die Politikerin in der Verantwortung gesehen und deshalb wüste Beschimpfungen auf dem Account der Bundestagsabgeordneten gepostet. 300 Euro Geldstrafe Heute sagt die bisher strafrechtlich unbescholtene Frau: „Es war ein Fehler. Das sehe ich ein.“ „Aber ein Denkzettel muss schon sein“, befanden Richter und Staatsanwalt übereinstimmend: „Nur nicht im Namen des Volkes und mit einem Urteil“, meinte der Richter und hielt eine Verfahrenseinstellung mit Geldauflage für angemessen. Jetzt muss die Frau, die von Sozialhilfe lebt, 300 Euro an die Staatskasse zahlen, dann ist die Angelegenheit erledigt....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta