Faeser: "Sehr genaue" Prüfung von russischen Einzelathleten
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die internationalen Fachverbände dazu aufgerufen, "sehr genau" zu "prüfen, dass russische und belarussische Einzelathleten konsequent ausgeschlossen werden, wenn sie den russischen Angriffskrieg in irgendeiner Weise unterstützen oder irgendeinen Bezug zur russischen Regierung und zum russischen Militär haben". Das IOC trage "die Verantwortung für die jetzt getroffene Entscheidung", wurde Faeser in einer Stellungnahme des Bundesministeriums des Innern und für Heimat zitiert.
Das IOC hatte am Freitag entschieden, russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler als neutrale Einzelathleten ohne Landesflagge, -farben und Nationalhymne für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zuzulassen. Als weitere Bedingung dürfen die Athleten den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht aktiv unterstützen. Sportler, die dem Militär oder den Sicherheitsbehörden angehören sowie Mannschaften aus beiden Ländern bleiben laut der Empfehlung des IOC von den Spielen (26. Juli bis 11. August 2024) ausgeschlossen.
"Olympische Spiele finden nicht im luftleeren Raum statt", erklärte Faeser und unterstrich die Haltung der Bundesregierung: "Niemand darf die Augen davor verschließen, dass Russland weiter jeden Tag unzählige Menschen in der Ukraine tötet und seinen verbrecherischen Angriffskrieg mit unverminderter Brutalität weiterführt."
Der "Kriegstreiber Putin" dürfe die Olympischen Spiele in Paris "keinesfalls für seine Propaganda nutzen", so Faeser weiter. Dass russische Mannschaften ausgeschlossen bleiben und Fahnen und Symbole untersagt sind, sei "deshalb das absolute Minimum, das wir vom Internationalen Olympischen Komitee erwarten konnten".