Fahndungsaufruf: Niederbayerische Polizei bezeichnet Hochdeutsch als Dialekt

  • Die Polizei Niederbayern veröffentlichte auf Facebook einen Fahndungsaufruf, der viele Nutzer amüsierte

  • Bei der Täterbeschreibung bezeichnete sie Hochdeutsch als Dialekt

  • Die Polizei spricht von einem “Übermittlungsschreibfehler”

Dass in Bayern das gesprochene Deutsch ein wenig anders klingt als etwa in Hannover, ist allseits bekannt. Dass einige Bewohner des südlichen Freistaats aber offenbar auch eine ganz eigene Sicht auf das Thema Hochdeutsch haben, zeigt sich in dieser speziellen Geschichte. Vor Kurzem veröffentlichte die Polizei Niederbayern einen Fahndungsaufruf, in dem sie nach Zeugen eines Raubüberfalls auf eine Tankstelle in dem Ort Ascha suchte.

Besonders ein Detail der Täterbeschreibung sorgte in der Fahndung für viel Aufmerksamkeit: Der Satz “Der Mann sprach hochdeutschen Dialekt”. Hochdeutsch als Dialekt? Viele Facebook-Nutzer wunderten sich über diese Klassifizierung. Insgesamt hat das Fahndungs-Posting bereits über 1.000 Shares.

Die Polizei spricht von einem Übermittlungsfehler. (Symbolbild: marcodotto/Getty Images)
Die Polizei spricht von einem Übermittlungsfehler. (Symbolbild: marcodotto/Getty Images)

Hochdeutsch als Dialekt? Erklärung der Polizei

Die Polizei Niederbayern sprach auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks von einem “Übermittlungsfehler”. Die Social-Media-Beauftragte habe die Infos per Telefon stichpunktartig erhalten, erklärte die Polizei. In der ursprünglichen Presseinfo war die Formulierung mit “der Mann sprach Hochdeutsch” noch akkurat, die Kollegin habe unabsichtlich das Wort “Dialekt” angefügt. “Sie weiß, dass das nicht so gehört. Sie ist jetzt davon überzeugt, dass das ein Tippfehler war.”

Der Polizeisprecher erklärte außerdem, dass nur die Presseaussendungen in Hochdeutsch verfasst werden – ansonsten würde offiziell Niederbayrisch gesprochen.

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