Fahrbericht MG HS 1.5 - Neues China-Modell von MG bietet viel SUV fürs Geld
Die einen kennen MG als britische Roadstermarke, andere als aufstrebende Elektromarke aus China. Der Mittelklasse-SUV HS zeigt, dass MG mit Nachdruck in die umkämpften Volumensegmente möchte – nicht allein elektrisch, sondern vor allem mit einem guten Preis.
Der MG4 macht erfolgreich Jagd auf den VW ID3 und auch sonst verbinden viele den Neustart von MG, mittlerweile zum chinesischen Großkonzern SAIC gehörig, insbesondere mit Elektromodellen. Doch MG kann auch anders. Der neue MG HS zeigt, dass Auto und Fahrzeugklasse wichtiger sind als der Antrieb an sich, denn der neue Mitteklasse-Crossover wird wahlweise mit einem 1,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner oder als Plug-in-Hybride angeboten.
MG-SUV: elektrisch oder mit Hybrid-Benziner
Der Fahrer kann beim erwarteten Volumenmodell der Benzinversion etwas überraschend allein zwischen Sechsgang-Handschalter und einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe wählen. Keine zwei oder mehr Leistungsstufen – kein Allradantrieb. Der Rest ist fix und bei dem Wunsch nach einem Stecker gibt es ab Ende des Jahres eine Variante mit Plug-in-Hybridantrieb. Die meisten Kunden dürften sich jedoch für den Basisbenziner entscheiden, denn der bietet jede Menge Familien-SUV fürs Geld.
Zwei Getriebe, 170 PS, kein Allrad
Zunächst einmal macht bei dem MG HS der Preis die Musik und die lässt sich hören. Angetrieben von einem 125 kW / 170 PS starken Vierzylinder-Turbo kostet die solide ausgestattete Basisversion 27.990 Euro. Kein Kraftpaket und kein Drehmomentwunder, doch die 275 Nm maximales Drehmoment sorgen dafür, dass sich der 4,66 Meter lange SUV im Alltag allemal munter bewegt werden lässt. Aus dem Stand geht es in knapp unter zehn Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h geht ebenso in Ordnung wie die komfortable Fahrwerksabstimmung, bei der einzig die etwas starken Wankbewegungen in schnell gefahrenen Kurven auffallen.
Preis: Unter 28.000 Euro für den MG HS
Der Motor ist abgesehen von entsprechenden Lastanforderungen recht leise und gerade mit den optionalen Doppelkupplungsgetriebe kann der rund 1,7 Tonnen schwere HS, allein über die Vorderachse angetrieben, überzeugen. Und wer schon die 2.0000 Euro Aufpreis für die Schaltentlastung durch das dezent im Hintergrund arbeitende Doppelkupplungsgetriebe in die Hand nimmt, der wird sich wohl auch für die edlere Ausstattungsvariante Luxury entscheiden, die für 31.990 Euro unter anderem Details wie Kunstlederausstattung, elektrische Sitze, Fahrerassistenzpaket, elektrische Heckklappe und Soundsystem bietet. Made in China - China auf der Überholspur: Diese E-Autos fordern die europäische Konkurrenz
Die Verarbeitung passt für diesen Preis allemal. Vermissen dürften Fahrer und Insassen allerdings ein zumindest optionales Head-Up-Display und eine getrennte Klimaregelung nebst Sitzheizung im Fond. Hier gibt es allein Luftausströmer und USB-Stecker. Das Platzangebot ist vorne wie hinten mehr als ausreichend, während der Laderaum hinter der elektrischen Heckklappe mindestens 507 Liter fasst.
Zeitgemäß sind die beiden 12,3-Zoll-Displays für Instrumente und Soundsystem / Navigation die von einer Schalterleiste mit Direktzugriffstasten ergänzt werden. Das gilt auch für die Fahrerassistenzsysteme, mit denen der MG HS ab Werk ausgestattet ist. Wer auf einen alternativen Antrieb setzt, wartet noch etwas auf den Plug-in-Hybriden, der durch seine 21,4 kWh große Batterie eine rein elektrische Reichweite von knapp über 100 Kilometern bieten soll, ehe es an die nächste Ladesäule geht. Zusammen mit dem 1,5 Liter großen Verbrenner sorgt das für eine Gesamtreichweite von über 1.000 Kilometern - das ist Dieselniveau. Für den Antrieb sorgt ein 105 kW / 142 PS starker Elektromotor und eine E-Maschine, die 135 kW / 184 PS leistet und den Fronttriebler aus dem Stand in 6,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt.
Von Stefan Grundhoff