Fahrtbeobachter im Auto sitzt daneben: TÜV will neue Pflicht für ältere Autofahrer
Die anstehende Reform der EU-Führerscheinrichtlinie hat einige Diskussionen angestoßen. Darunter auch, ob ältere Autofahrer verstärkt in die Pflicht genommen werden sollen. Der TÜV-Verband spricht sich für Beobachtungsfahrten aus.
Die Reform der EU-Führerscheinrichtlinie wirft schon länger ihre Schatten voraus und führt zu verschiedenen Diskussionen. Ein großer Themenbereich umfasst mögliche Maßnahmen für ältere Autofahrer.
Mit steigendem Alter lassen einige Fähigkeiten nach, die für das sichere Autofahren nötig sind. Diese Einschätzung teilen in einer repräsentativen Forsa-Umfrage 85 Prozent der Bundesbürger. Und neun von zehn wären nach eigenen Angaben auch bereit, ihren Führerschein freiwillig abzugeben.
Fakt ist, "Der Anteil älterer Autofahrer nimmt aufgrund des demografischen Wandels stetig zu", sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, bei Vorstellung der Studienergebnisse. "Ziel muss es sein, die Fahrkompetenz so lange wie möglich aufrecht zu erhalten."
Die EU-Kommission hatte für die Reform der Führerscheinrichtlinie Gesundheitsprüfungen, eine Selbstauskunft und Fahreignungstests ab 70 Jahren vorgeschlagen. Das hält der TÜV-Verband für überzogen, plädiert aber für eine andere Pflicht.
Fahrtbeobachter fährt bei Senioren mit
Der TÜV-Verband schlägt die verpflichtende Teilnahme an sogenannten Rückmeldefahrten ab einem Alter von 75 Jahren vor. Auch Versicherer hatten das bereits Anfang des Jahres gefordert. Ein geschulter Fahrtbeobachter fährt dabei im Realverkehr mit und gibt anschließend eine individuelle Rückmeldung zur Fahrkompetenz. Auch die Ausstellung eines Teilnahmescheins sowie Rückmeldung der Ergebnisse durch den Teilnehmer an die Fahrerlaubnisbehörde seien sinnvoll, heißt es in einem Positionspapier.
"Bei Rückmeldefahrten bekommen die Teilnehmenden Feedback zu Stärken und Schwächen, erhalten Verbesserungsvorschläge und Hinweise zu neuen Verkehrsregeln", sagt Bühler. "Es geht nicht um einen Seniorenführerschein oder den Entzug der Fahrerlaubnis."
Für diesen Vorschlag gibt es eine breite Zustimmung in der Bevölkerung: 85 Prozent halten verpflichtende Rückmeldefahrten für Kraftfahrende ab 75 Jahren für sinnvoll. Auch bei der Gruppe der über 65-Jährigen ist die Zustimmung mit einem Anteil von 73 Prozent hoch.
"Wichtig ist, dass die Rückmeldefahrten für Personen ab 75 Jahren verpflichtend sind. Nur so erreichen wir auch diejenigen, bei denen der Bedarf am höchsten ist", erläutert Bühler. Nach Ansicht der Befragten sollten am ehesten Fahrschulen (70 Prozent) und Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA (53 Prozent) solche Rückmeldefahrten durchführen.
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