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Fahrzeugschau zeigt E-Autos, E-Bikes und E-Drohnen

Seit acht Jahren ist Bad Neustadt Modellstadt für Elektromobilität. Am Wochenende werden dort auch mehr als 100 Autos mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb sowie E-Bikes und Drohnen vorgestellt. Foto: Peter Kneffel
Seit acht Jahren ist Bad Neustadt Modellstadt für Elektromobilität. Am Wochenende werden dort auch mehr als 100 Autos mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb sowie E-Bikes und Drohnen vorgestellt. Foto: Peter Kneffel

Ob für Autos, Fahrräder oder Drohnen - elektrische Antriebe sind auf dem Vormarsch. Wichtige Forschungsbeiträge dazu kommen aus Bad Neustadt - Bayerns erster Modellstadt für Elektromobilität. Dort beginnt zudem die größte Fahrzeugschau für Stromer.

Bad Neustadt (dpa) - Vor acht Jahren ist das unterfränkische Bad Neustadt Bayerns erste Modellstadt für Elektromobilität geworden. Seitdem hat sich in Sachen elektrischer Antrieb sowohl in der Region als auch bei den Autokonzernen und -zulieferern viel getan.

«Damals war das Elektroauto bestenfalls ein halb fertiges Produkt. Mittlerweile haben sich die Reichweiten mehr als verdreifacht und die Ladezeiten deutlich verkürzt», sagte Jörg Geier, Projektleiter der Fahrzeugschau Elektromobilität in Bad Neustadt (21./22. April) beginnt. Die Autos hätten ihr «Exotenimage» mittlerweile verloren.

Das Interesse der Bevölkerung an den Autos und Fahrrädern sei gestiegen. Das mache sich auch bei der jährlichen Fahrzeugschau der Elektromobilität in Bad Neustadt bemerkbar. Dort werden am Samstag und Sonntag mehr als 100 Autos mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb sowie E-Bikes und Drohnen vorgestellt. Die Besucher können die Fahrzeuge testen und erfahren den neuesten Stand der Technik.

«Im ersten Jahr haben wir noch auf dem Marktplatz ausgestellt. Mittlerweile haben wir die Fahrzeugschau auf den Festplatz und weitere Parkplätze verlegt», so Geier weiter. Im vergangenen Jahr waren den Angaben zufolge rund 30 000 Besucher zu der zweitägigen Veranstaltung gekommen.

In der Modellstadt Bad Neustadt werden Forschungsprojekte der Hochschule, Entwicklungen der Autozulieferer, Anwendungen der Industrie und viele weitere Initiativen zur Elektromobilität koordiniert und vernetzt. Ziel ist, Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien optimal zu kombinieren. Weitere Modellorte in Bayern sind Garmisch-Partenkirchen und der Bayerische Wald. Dafür hat der Freistaat mehr als 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Dennoch sei die Forschungsarbeit noch lange nicht beendet. «Solchen Entwicklungen muss ich Zeit geben. Zwei Dekaden sind da schon nötig», sagte Geier. Die Entwicklung der Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb sei derzeit mitten in ihrer Hochphase.

Dass das von der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CSU) gesteckte Ziel, bis 2020 rund eine Million E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen gebracht zu haben, tatsächlich erreicht wird, glaubt Geier indes nicht. Das Ziel würde für den Landkreis etwa 1000 E-Autos bedeuten. «Das kriegen wir hin. Aber wir wären die einzigen, wenn da nicht mehr passiert», sagte er. Noch seien Elektrofahrzeuge in erster Linie Dienst- oder Zweitwagen. «Der Kunde nimmt, was für ihn erschwinglicher ist.» Und das seien im Moment noch nicht die Autos mit dem Antrieb aus der Steckdose.

Im Landkreis Rhön-Grabfeld seien derzeit rund 400 Autos mit elektrischem oder Hybrid-Antrieb angemeldet. Deutschlandweit waren es dem Kraftfahrzeugbundesamt zufolge zu Jahresbeginn 2017 rund 55 000 Fahrzeuge. Die meisten davon, rund 14 000, waren in Bayern angemeldet.