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Fake-Putin reitet den Bronze-Bullen der Wall Street

Ein Mann hat den Bronze-Bullen an der Wall Street für eine aufsehenerregende Aktion genutzt: Mit einer Wladimir-Putin-Maske und mit nacktem Oberkörper setzte er sich auf die Skulptur – die er zuvor mit Sexspielzeug beklebt hatte. Damit wollte er ein politisches Statement setzen.

Jeff Jetton betreibt eigentlich ein Restaurant in Washington D.C., doch am Montag machte er mit einer besonderen Aktion in New York auf sich aufmerksam: Er klebte 130 Dildos auf die berühmte Stier-Skulptur “Charging Bull”, zog sich eine Putin-Maske über das Gesicht und posierte oberkörperfrei auf dem Bullen.

An “Mashable” schrieb er: “Wer sagt, Sexspielzeug wäre nicht für den Widerstand geeignet, besaß noch nie einen Sack voller Schw**** und ein bisschen Einfallsreichtum.” Die Idee stammte nicht von Jetton allein, sondern von einer Aktivisten-Gruppe, die damit ihre Entrüstung über die – wie sie schreiben- “andauernde Einmischung Putins in die amerikanische Demokratie” zum Ausdruck bringen wollten. Vermutlich ließen sich die Aktivisten von Bildern Putins inspirieren, auf denen er mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd reitet.

Wladimir Putin, wie er sich gerne präsentiert: stark und furchtlos. (Bild: Alexsey Druginyn/AFP/Getty Images)
Wladimir Putin, wie er sich gerne präsentiert: stark und furchtlos. (Bild: Alexsey Druginyn/AFP/Getty Images)

Von dem Motiv kursieren mittlerweile zahlreiche Abwandlungen im Netz – auch mit Putin und Donald Trump.

“Dieses Bild von Donald Trump und Wladimir Putin, wie sie mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd reiten, geht in Russland viral.”

Warum er den Bullen ausgerechnet mit Sexspielzeug dekorierte, darüber gab Jeff Jetton kein Statement ab. Wahrscheinlich ist aber, dass es ebenfalls als Anspielung auf die Politik Russlands verstanden werden kann. Viele der Dildos, die Jeff Jetton am Montag an den Bullen klebte, waren in den Farben des Regenbogens gehalten. Die Regenbogen-Fahne gilt als Symbol der LBGT-Community – und ist damit in Russland verboten. Über Homosexualität hatte Putin 2014 in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen gesagt, Russland müsse sich davon “reinigen”, um seine Geburtenrate zu erhöhen.

Die Bronze-Statue des Bullen im Financial District an der Südspitze von Manhattan ist ein Denkmal für die Wall Street: Das drei Meter hohe Kunstwerk soll laut seinem Erschaffer Arturo di Modica durch ihre angriffsbereite Haltung den Machergeist Amerikas und vor allem New Yorks verkörpern.

Für die Aktion erhielt Jeff Jetton nun eine Vorladung der Polizei. “Ich nehme an, dabei handelt es sich um eine Art Preis?”, scherzte er auf Twitter. Gegenüber der “Huffington Post” erzählte er, die Polizisten hätten selbst lachen müssen, als sie ihn Dienstagabend mit der Vorladung konfrontierten. Der Gastronom und Aktivist recherchiere laut “The Daily Beast” seit einigen Monaten auf eigene Faust in der Russland-Affäre.

“Das NYPD hat mich für Montag in die 1. Polizeiwache geladen, um mir eine Vorladung für meine Arbeit als Putin auf dem Wall-Street-Bullen zu geben. Ich nehme an, das ist als Auszeichnung zu verstehen?“

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