Fakten zum Weltwassertag: Hier sind eigene Toiletten Luxus

Hahn auf, Wasser läuft: Dass das Luxus ist, wissen die wenigsten von uns bewusst zu schätzen. Dabei sind sichere sanitäre Anlagen wie Toiletten nicht überall auf der Welt selbstverständlich.

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Toilette? Fehlanzeige: In Teilen Afrikas haben weniger als 10 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sicheren sanitären Anlagen. (Bild: Getty Images)

Wasser ist ein Menschenrecht – und der Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene unverzichtbar für die Gesundheit. Doch auch wenn uns der weltweite Wassermangel ein Begriff ist, so achten die meisten von uns noch viel zu wenig auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource. Zu selbstverständlich ist der Wasserhahn mit heißem und kaltem Wasser, die Dusche, die Toilette.

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Dabei sieht es in anderen Teilen der Welt ganz anders aus: Nur knapp 50 Prozent der Weltbevölkerung konnten im Jahr 2020 ungeteilte Sanitäranlagen mit entsprechenden Kanalisationssystemen oder Klärgruben nutzen. Besonders der afrikanische Kontinent ist unterversorgt, wie eine Grafik des Portals Statista zeigt:

Besonders in Afrika sind eigene Toiletten Luxus. (Bild: Statista)
Besonders in Afrika sind eigene Toiletten Luxus. (Bild: Statista)

Wie die Grafik zeigt, hatten im Jahr 2020 nur rund 9 Prozent der Äthiopier*innen Zugang zu einer eigenen Toilette, in der Republik Tschad und in Madagaskar waren es immerhin 12 Prozent. Interessant: Die Wüste Sahara, die Nordafrika von Marokko bis Ägypten vom mittelafrikanischen Teil des Kontinents trennt, scheint auch eine Trennlinie in Sachen Sanitäranlagen zu sein: Während die hygienischen Zustände von Benin bis zum Südsudan verheerend sind (über 75 Prozent müssen ohne eigene Toilette auskommen), können in Libyen und Ägypten im Norden des Kontinents 92 beziehungsweise 97 Prozent eigene Sanitäranlagen nutzen. In einem Beitrag des Statistikportals heißt es jedoch: "Aber auch innerhalb des Sub-Sahara-Raumes gibt es deutliche Unterschiede. In Botswana hatten beispielsweise rund 80 Prozent der Einwohner:innen die Möglichkeit zur Nutzung einer privaten Toilette."

Was tun gegen den Wassermangel?

Überschwemmungen und Dürren, Wirbelstürme und Waldbrände: Der Klimawandel sorgt für immer mehr Wetterextreme – eine Tatsache, die auch die WHO besorgt. Zwar gibt es in Sachen weltweite Wasserversorgung Fortschritte, doch weiterhin haben rund zwei Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Die Betonung liegt hier auf "sauber" – denn ohne entsprechende Hygiene verbreiten sich Krankheiten besonders schnell. Davon werden der WHO zufolge vor allem Kinder gefährdet: "Täglich sterben weltweit mehr als 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden", heißt es in einem Unicef-Bericht.

Gegensteuern sollen Initiativen wie "Water Security For All", die Ressourcen, Partnerschaften und Innovationen zur Wasserversorgung bündeln. So konnte die Organisation Unicef 2021 immerhin 33,3 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgen und für 8,4 Millionen Menschen den Zugang zu Sanitäranlagen ermöglichen.

Ganz aktuell wird auf der UN-Wasserkonferenz, die noch bis 24. März in New York stattfindet, auf höchster Ebene über Fortschritte und mögliche Maßnahmen diskutiert. Auf die Ergebnisse dürfen wir gespannt sein.

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