Falls es zu Todesfall kommen sollte - Südkorea droht mit Konsequenzen für nordkoreanische Müllballons
Nachdem seit Mai über 5000 Müllballons aus Nordkorea über die Grenze geschickt wurden, hat das südkoreanische Militär nun mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte es zu einem Todefall kommen.
Seit Mai hat Nordkorea mehr als 5.500 Müllballons über die Grenze nach Südkorea geschickt. Diese haben im Nachbarland Störungen des Flugverkehrs verursacht, Feuer ausgelöst und sogar Regierungsgebäude getroffen.
So mussten laut „ABC News“, das sich auf einen Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur „Yonhap“beruft, am frühen Montagmorgen zwei Mal Start- und Landevorgänge am Incheon International Airport, dem wichtigsten Flughafen in Seoul, unterbrochen werden.
Südkorea warnt vor „entschlossenen Maßnahmen“ bei Grenzüberschreitung
Der Sprecher des südkoreanischen Generalstabs, Lee Sung-joon, bezeichnete die nordkoreanischen Müllballons laut „ABC News“ als „international beschämende und niederträchtige Aktion, die Unbehagen und Angst unter unseren Bürgern hervorruft und darauf abzielt, Konflikte zu schüren.“
Deshalbe warnte Lee nun, Südkorea werde „entschlossene militärische Maßnahmen ergreifen, wenn die mit Müll gefüllten Ballons des Nordens eine ernsthafte Sicherheitsbedrohung darstellen oder eine Grenze überschritten wird.“
Diese Grenze wäre demnach überschritten, wenn Todesfälle durch die Ballons verursacht würden. Lee Sung-joon fügte hinzu: „Unser Militär beobachtet das nordkoreanische Militär genau und verfolgt den Startpunkt der Ballons in Echtzeit.“
Ballons verursachen vermutlich Brände in Städten
Wie „ABC News“ berichtet, enthalten die Ballons nach Angaben des südkoreanischen Militärs unter anderem Haushaltsabfälle wie Papier, Vinyl und Plastikflaschen.
Allerdings gab es demnach auch Ballons, an denen „Wärmeschieber“ befestigt waren, die dann vermutlich mehrere Brände in städtischen Gebieten verursachten. Laut dem US-Nachrichtensender wurden aber bisher keine gefährlichen Materialien entdeckt.
Nordkorea reagiert nach eigenen Angaben auf südkoreanische Aktivistenballons
Trotzdem hat das südkoreanische Militär bisher keine der Ballons aus dem nördlichen Nachbarland direkt abgeschossen. „Yonhap“ zufolge wies man auch jetzt Forderungen nach solchen Maßnahmen zurück und betonte, dass dies größere Sicherheitsprobleme für die Öffentlichkeit verursachen könnte.
Die Müllballons betrachtet Nordkorea als Antwort auf Aktionen südkoreanischer Aktivisten, die ebenfalls Ballons, allerdings laut „ABC News“ oft gefüllt mit mit Reis, wichtigen Medikamenten und regierungskritischen Flugblättern über die Grenze schicken. Nordkorea hat solche Aktionen mehrfach verurteilt und mit Gegenmaßnahmen gedroht.