Familien und Mittelschicht sollen profitieren - Kamala Harris will US-Unternehmenssteuern erhöhen

Kamala Harris will die erste US-Präsidentin werden.<span class="copyright">Shawn Thew / Pool via CNP/AdMedia/ImageCollect</span>
Kamala Harris will die erste US-Präsidentin werden.Shawn Thew / Pool via CNP/AdMedia/ImageCollect

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris plant im Falle ihrer Wahl eine Erhöhung der Unternehmenssteuern auf 28 Prozent. Sie will so die Steuereinnahmen steigern und soziale Programme finanzieren.

Kamala Harris hat bei ihrem Auftritt auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago einen konkreten Vorschlag zur Erhöhung der Unternehmenssteuern gemacht. Sie will die Steuersätze auf 28 Prozent anheben, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Aktuell liegt der Satz laut Statista bei 25,77 Prozent. Die von Harris angestrebte Anhebung würde die derzeit anfallenden Beträge um knapp neun Prozent erhöhen.

Kamala Harris braucht Gegenfinanzierung für ihre kostspieligen Pläne

Die Parteitags-Ausführungen seien Harris' erster detaillierter Vorschlag zur Erhöhung der Steuereinnahmen, um kostspielige Pläne aus ihrem Wirtschaftsprogramm zu finanzieren. Diese beinhalten finanzielle Unterstützung für Familien mit Kindern, Begrenzung der Mietsteigerungen, Schaffung von Wohnraum, Steuererleichterungen für Hauskäufer und eine Preisbremse für Verbraucherprodukte. Harris bezeichnete laut dem Bericht ihre Steuerpläne als essenziell für eine „Wirtschaft der Möglichkeiten“.

Das „Handelsblatt“ wies darauf hin, dass Harris bislang weder eine Kostenschätzung für ihre Vorschläge vorgelegt noch die Finanzierung im Detail skizziert habe. Eine Schätzung der überparteilichen Denkfabrik Congressional Budget Office zeige jedoch, dass eine Erhöhung der Körperschaftssteuer in den nächsten zehn Jahren fast 100 Milliarden Dollar pro Prozentpunkt einbringen könnte. Angesichts der bereits bestehenden Überlastung der Sozialsysteme und Rekordverschuldung der USA ist diese zusätzliche Einnahmequelle laut dem Bericht bedeutend.

USA verstricken sich immer tiefer in Schulden

Im Juli 2024 lagen die US-Staatsschulden bei 35,1 Billionen Dollar (gut 31,6 Billionen Euro). Dabei steigen sie in hohem Tempo. Präsident Joe Biden lockt mit seinem Inflation Reduction Act (IRA) Unternehmen ins Land und bietet ihnen hohe Subventionen. Das belastet die öffentlichen Kassen zusätzlich.

Zum Vergleich: Die deutsche Staatsverschuldung liegt laut „Schuldenuhr“ des Bundes der Steuerzahler bei 2,5 Billionen Euro.

Deutschland verlangte 2023 Körperschaftssteuer in Höhe von 29,94 Prozent

Laut Daten von Statista lag 2023 in Deutschland der kombinierte Körperschaftsteuersatz aus zentralen und regionalen Steuersätzen bei 29,94 Prozent. Auf einen Steuersatz von 30 Prozent und darüber brachten es laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) unter anderem Kolumbien (35 Prozent), Portugal, Costa Rica, Mexiko und Australien.

Die niedrigsten Unternehmenssteuern verlangten 2023:

  • Ungarn (9 Prozent)

  • Irland (12,5 Prozent)

  • Litauen (15 Prozent)

  • Slowenien, Vereinigtes Königreich, Tschechien, Polen (jeweils 19 Prozent)

  • Schweiz (19,65 Prozent)