Familienzusammenführung von Findelkindern

Janet Barnicoat und Dean Hundorf kannten sich nicht, teilten aber ein Schicksal: Sie wurden als Kinder ausgesetzt. Beide gingen im Internet auf Spurensuche und fanden nicht nur ein Stück der eigenen Vergangenheit. Die Geschwister begegneten sich zum ersten Mal am Flughafen von Los Angeles.

Janet Barnicoat und Dean Hundorf wuchsen in verschiedenen Familien in unterschiedlichen US-Staaten auf. Doch ihr Leben begann ganz ähnlich. Barnicoat wurde 1981 als Neugeborenes in der kalifornischen Stadt Lawndale in einer Gasse gefunden. Fünf Jahre später wurde auch Dean Hundorf als Säugling auf einer Veranda in Los Angeles ausgesetzt. Von den Eltern fehlte in beiden Fällen jede Spur. Die Kinder hatten das Glück, dass sie von liebevollen Familien adoptiert wurden.

Doch die ungeklärte Frage nach der eigenen Herkunft blieb. Barnicoat und Hundorf wollten mehr erfahren und kontaktierten unabhängig voneinander ein Unternehmen für Ahnen- und Familienforschung. Für einen Abgleich mit anderem eingesandten Material schickten sie ihre DNA dorthin. Die Analyse kam zu einem überraschenden Ergebnis: Barnicoat und Hundorf sind Halbgeschwister. „Ich war eigentlich mehr an meiner ethnischen Identität interessiert“, begründete Hundorf den Gentest in einem Interview mit dem Fernsehsender „CBS Los Angeles“. „Das hätte ich mir niemals träumen lassen.“

Bruder und Schwester vereinbarten ein Treffen und sahen sich am Flughafen von Los Angeles das erste Mal. Bei der Begrüßung schlossen sie sich fest in die Arme. Es flossen viele Tränen. „Jetzt bin ich vollständig“, sagte Barnicoat. Doch die Familienerweiterung ging zumindest für Hundorf noch weiter: Barnicoat hat mehrere Kinder, ein ganzer Haufen Neffen und Nichten für ihren Halbbruder.

Die Familienvereinigung wurde gebührend mit einem Besuch in Disney World gefeiert.