Fans: Die neue Taktik des DFB bei den Ultras

Einige Hertha-Anhänger hatten im Pokalspiel bei Hansa Rostock wieder Pyros mit ins Stadion geschmuggelt

Berlin.  Der Zeitpunkt überrascht, und die Botschaft erst recht: Nur zwei Tage nach den Fan-Ausschreitungen bei Herthas Pokalspiel in Rostock ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in die Offensive gegangen, allerdings ganz anders als gedacht. Statt härtere Konsequenzen gegen Randalierer anzukündigen, reicht der Verband den Fans die Hand. "Bis auf Weiteres" wolle man "keine Sanktionen wie Blocksperren, Teilausschlüsse oder Geisterspiele mehr", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel. Kollektivstrafen adé – fortan sollen nur noch jene vereinzelten Chaoten belangt werden, die im Stadion über die Stränge schlagen.

"Wir wollen ein Zeichen setzten, um in den Dialog einzutreten", schreibt Grindel und spart nicht an Pathos. "Es sei Zeit zum Innehalten. Es ist Zeit zum Umdenken", so Grindel: "Wir haben verstanden, dass es um mehr geht. Der Fußball in Deutschland steht auch für Stehplätze, faire Eintrittspreise und die 50+1-Regel. Der DFB meint es mit dem Angebot zum Dialog ernst."

Unter den Fan-Gruppen herrscht weiterhin Skepsis

Wie ernst es der Verband tatsächlich meint? Daran gibt es zumindest Zweifel. Bei "Unsere Kurve", der größten Interessengemeinschaft aktiver Fans in Deutschland, ist man zumindest verwundert über die Kehrtwende beim DFB, der sich vor ein paar Wochen noch deutlich verhärteter gegeben habe. "Wenn das Angebot ernst gemeint ist, ist es auf jeden Fall der richtige Weg", sagt Rainer Vollmer (56), Mitglied des Sprecherrats von "...

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