Farid Bang und Kollegah gewinnen Echo: Thore Schölermann entsetzt
Die Ehrung von Farid Bang und Kollegah bei der Echo-Verleihung sorgt für heftige Kritik. Auch Moderator Thore Schölermann hat sich mit einem Instagram-Post zu Wort gemeldet.
Schon vor der Echo-Verleihung hagelte es Kritik an der Nominierung von Kollegah und Farid Bang. Dass die Rapper, die wegen ihrer von vielen als antisemitisch bewerteten Texte für Schlagzeilen sorgten, nun tatsächlich mit dem Preis in der Kategorie “Hip-Hop/Urban National” ausgezeichnet wurden, stößt auf Unverständnis. Begleitet von Buhrufen aus dem Publikum nahmen Kollegah und Farid Bang den Preis entgegen – und auch in den sozialen Netzwerken wird die Entscheidung diskutiert.
Thore Schölermann setzte gleich nach der Preisverleihung ein Zeichen auf Instagram. Zu einem Stinkefinger-Foto schrieb der Moderator:
Ein Beitrag geteilt von Thore Schölermann (@thoreschoelermann) am Apr 12, 2018 um 12:55 PDT
Neben Thore Schölermann meldete sich unter anderem auch ZDF-Moderatorin Dunja Hayali via Social Media zu Wort. Auf Twitter kommentierte die 43-Jährige:
bin beim #ECHO18 eingeschlafen. sehe es daher erst jetzt
zwei hip-hop-musiker bekommen einen preis, trotz antisemitischer zeilen. und das auch noch am holocaust gedenktag.
kein witz
6 setzen. alle anderen hätten statt pfeifen eher rausgehen sollen.
provokation hat grenzen!
— Dunja Hayali (@dunjahayali) 13. April 2018
Auslöser für die heftige Debatte ist eine Zeile aus dem Song “0815” der Rapper, in dem es heißt: “Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen.” Nach der Nominierung von Kollegah und Farid Bang folgte deswegen ein Aufschrei. Der Ethikbeirat des Musikpreises blieb dennoch dabei.
Kollegah selbst scheint die Kritik egal zu sein. Bei der Aftershow-Party sagte der Echo-Gewinner zu “Bild”: “Ja, klar freuen wir uns über den Preis! Die ganze Kritik juckt doch eh keinen!”