Fashion Week in London: Vivienne Westwood protestiert gegen Brexit, Klimawandel und Konsumismus

Vivienne Westwood wurde in London politisch. (Bild: David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)
Vivienne Westwood wurde in London politisch. (Bild: David M. Benett/Dave Benett/Getty Images)

Vivienne Westwood sorgte bei ihrer AW-19-Show auf der Fashion Week in London für jede Menge politischen Aktivismus. Mit dabei: Schauspielerin und “Me Too”-Vorreiterin Rose McGowan.

Es war eine breite Themenpalette, welche die Modeschöpferin und Pionierin der Punk-Bewegung Vivienne Westwood am Sonntag in London politisch bei ihrer Show abdeckte. Vom Klimawandel über Konsumismus bis hin zum Brexit: Westwoods Show stand ganz im Zeichen von Polit-Protest.

Rose McGowan als Gast

Dafür hatte sie sich nicht nur Models und den Greenpeace-Chef John Sauven, sondern auch die Schauspielerin Rose McGowan als Gast auf die Bühne geholt. McGowan war eine der ersten Frauen, die dem ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatten – sie gilt als eine der Mitinitiatorinnen der “Me Too”-Bewegung.

“Wir brauchen mehr Helden”, rief McGowan, als sie über den Laufsteg lief. Auch die Models nutzten ihre Stimmen: “Brexit ist ein Verbrechen”, rief ein Model. “Arbeitet zusammen, schneidet euch nicht selbst von der Welt ab!”. Damit nicht genug an Fundamentalkritik am Politsystem: “Politiker sind Anti-Menschen, sie haben nicht eine menschliche Sache, über die sie reden können – sie können nur darüber reden, was der Markt will”.

Als Zeichen des Protests gegen die Lügen, die einem von Politikern aufgetischt wurden, trug eines der Models eine lange, prosthetische Nase. “Besteuert die Armen und gebt den Reichen, das ist die Lüge mit der langen Nase”, skandierte ein anderes Model.

Rose McGowan unterstützte die Modeschöpferin auf der Bühne. (Bild: Photo by Mike Marsland/WireImage)
Rose McGowan unterstützte die Modeschöpferin auf der Bühne. (Bild: Photo by Mike Marsland/WireImage)

Westwoods hochgestecktes Ziel: die Welt zu retten. “Kauft weniger, sucht es gut aus und schaut zu, dass es bleibt”, war eine ihrer Botschaften. Das inkludierte auch weitere Konsumkritik: ein Model lief mit Schuhen mit der Aufschrift “I love crap” (“Ich liebe Scheiße”) über den Laufsteg.

Dass Westwood politisch wird, ist indes nichts neues. Sie nutzte den Laufsteg in der Vergangenheit bereits mehrfach für politische Statements. 2013 protestierte sie für nachhaltige Mode, indem sie Models als Klimawechsel-Zombies über die Bühne laufen ließ. 2018 zeigte sie in einer Männerkollektion stolz eine EU-Flagge – ein eindeutiger Seitenhieb gegen den Brexit.