Fast 100 Wahlmänner vorne - Trump führt haushoch! Warum das für ihn noch lange nicht den Sieg bedeutet

US-Wahl: Donald Trump will erneut ins Weiße Haus<span class="copyright">Evan Vucci/AP/dpa</span>
US-Wahl: Donald Trump will erneut ins Weiße HausEvan Vucci/AP/dpa

Trumps derzeitiger Vorsprung bei den US-Wahlen scheint beeindruckend, doch der Schein trügt. Warum das Rennen um die Präsidentschaft trotz des vermeintlich großen Vorsprungs spannend bleibt.

Wer zu später Stunde am Dienstagabend die Augen zugemacht hat und nun am Mittwochmorgen auf den aktuellen Stand der US-Wahlen schaut, dürfte sich wundern. Denn die Lage scheint eindeutig. Trump führt derzeit mit fast 60 Wahlmännerstimmen. Harris : 153. Trump : 211.

Doch bis zum Ziel, dem Wahlsieg und damit dem Einzug ins Weiße Haus für die nächsten vier Jahre, sind 270 Stimmen nötig. Und der deutliche Vorsprung des ehemaligen Präsidenten vor der aktuellen Vizepräsidentin täuscht.

Bisher mehr „Trump-Staaten“ ausgezählt

Zunächst wurden vor allem die Stimmen in den Staaten ausgezählt, die Trump laut der Wahlumfragen bereits sicher hatte, da sie traditionell stark republikanisch geprägt sind.

Dazu gehören Staaten wie Florida, wo Trump 30 Wahlmänner gewann, oder Indiana mit seinen elf Wahlmännern.

Die großen, demokratischen geprägten Staaten im Westen wählen noch

Zum großen Abstand tragen auch jene Staaten bei, die noch nicht ausgezählt sind oder in denen die Wahllokale noch geöffnet sind, die Bürger also noch vor den Urnen Schlange stehen.

Darunter sind viele Staaten, die traditionell den Demokraten zuneigen oder sogar als Hochburgen gelten.

Wichtige Swing States sind noch offen

Wenn nach und nach mehr Stimmen in den sogenannten Swing States ausgezählt werden, könnte Trumps Vorsprung entscheidend schmelzen. Noch ist keiner der sieben Staaten vollständig ausgezählt. Klar ist aber schon jetzt: Trump gewinnt North Carolina - und damit 16 Wahlmännerstimmen.

Georgia zum Beispiel bringt 16 Wahlmännerstimmen. Bei 90 Prozent der ausgezählten Stimmen liegt Trump immer noch hauchdünn vorn. Auch Pennsylvania, der wichtigste Swing State, wird noch ausgezählt. Er bringt 19 Wahlmännerstimmen. Derzeit sind 76 Prozent der Stimmen ausgezählt.

Virginia ist umkämpfter als erwartet

Zudem ist das Rennen beispielsweise in Virginia knapper als erwartet. Dort führt Harris derzeit noch mit 1,5 Prozent Vorsprung bei 81 Prozent der ausgezählten Stimmen. Der Staat ist für Harris fest eingeplant.

Wer diesen Staat gewinnt, gewinnt am Ende 13 Wahlmännerstimmen. Trumps derzeit großer Vorsprung ist also vorerst nur eine Momentaufnahme. Von Stunde zu Stunde kann er schnell schrumpfen oder wachsen.