Fast 45 Millionen Euro Schulden: Traditions-Fahrradhersteller meldet Insolvenz an
Ein tradtionsreicher Fahrradhersteller ist insolvent. In den vergangenen Jahre hatte das Unternehmen 45 Millionen Euro an Schulden angesammelt.
Die Simplon Fahrrad GmbH hat Insolvenz angemeldet, wie die Presseagentur APA berichtet. Der österreichische Hersteller aus Hard am Bodensee, der auch viele Räder in Deutschland verkauft, will sich nun in Eigenregie sanieren.
Simplon hat Verbindlichkeiten von 44,5 Millionen Euro, Aktiva von 33,2 Millionen Euro, aber nur Liquidationswerte von etwa 7,3 Millionen Euro. Dieser Wert beziffert die Summe, die durch die Auflösung aller Firmenwerte zusammenkommen würde. Die Firma beschäftigt 155 Mitarbeiter. Simplon strebt nun an, den Gläubigern in zwei Jahren 30 Prozent der Schulden zurückzuzahlen.
Simplon-Geschäftsführer sucht nach Investoren
Laut Simplon leide das Geschäft unter einem intensiven Wettbewerb und dem Kostendruck im Handel mit Fahrrädern. Der Absatz an Rädern sei seit dem Frühjahr 30 Prozent gesunken, die Lager der Händler noch sehr voll.
Das 1961 gegründete Traditionsunternehmen sucht indes nach Investoren. Simplon-Geschäftsführer Jakob Lusch ist optimistisch: "Wir sind in sehr guten Gesprächen, da Simplon als eine reputationsstarke Marke mit großem Potenzial in der Branche bekannt ist."
Der operative Betrieb gehe erstmal weiter, auch die Zahlungsfähigkeit sei durch das Verfahren gesichert, hieß es weiter. Laut Geschäftsführer Lusch seien mit 36,1 der 44,5 Millionen Euro die meisten Verbindlichkeiten Kredite bei Banken. Simplon verkauft die meisten Fahrräder – 82 Prozent – nicht in Österreich, sondern in den Nachbarstaaten Deutschland und Schweiz sowie in den Benelux-Staaten.
Auch ein TV-Sender ist in die Insolvenz gerutscht. Für welches Unternehmen dank eines Investors jetzt doch noch Hoffnung besteht, erfahren Sie hier.
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