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Fataler Rat bei "Wer wird Millionär?" - Joker versagt

Abergläubische Menschen könnten langsam an einen Fluch des neuen "Millionärs-Jokers" glauben. Der aufgrund der Corona-Sonderregelungen eingeführte Zusatzjoker brachte erneut einer Kandidatin mehr Pech als Glück.

Fataler Rat bei "Wer wird Millionär?" - "Millionärs-Joker" lässt Kandidatin abstürzen
Fataler Rat bei "Wer wird Millionär?" - "Millionärs-Joker" lässt Kandidatin abstürzen

Aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen spielen die Kandidaten im "Wer wird Millionär?"-Studio seit einigen Wochen ohne Publikum. Die Begleitperson, bisher nur zur seelischen Unterstützung mitgereist, bekommt seitdem eine bedeutungsschwangere Zusatzfunktion: Sie ersetzt den Publikumsjoker, also die Schwarmintelligenz im Saal.

Den bisherigen Zusatzjoker - eine Person im Saal, die um Rat gefragt werden durfte - ersetzen in Corona-Zeiten die drei letzten Millionengewinner Leon Windscheid, Jan Stroh und Ronald Tenholte. Mit ihrem Erfolg bei "Wer wird Millionär?" scheint das Trio den Status als Glücksbringer zu verdienen. Doch jetzt erwies sich das blinde Vertrauen in die Kompetenz des Wissens-Triumvirats bereits zum zweiten Mal als fataler Fehler!

Wir erinnern uns an den 27. April: Ein tragischer Abend für WWM-Kandidat Oskar Dallos. Die 64.000-Euro-Frage: "Was besteht aus Envelope, Header und Body?" E-Mail war naheliegend. Zu naheliegend, fand der befragte Millionär Leon Windscheid. Zwar revidierte er seine These von der Fangfrage kurz darauf, doch der Kandidat war bereits so verunsichert, dass er trotz richtigem Bauchgefühl abbrach und sich mit 32.000 Euro zufriedengab.

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"Heb einen auf mich!"

Nun wurde erneut der Rat eines Millionärs-Jokers zum unglücksbringenden Zünglein an der Waage. Dabei begann die Münchnerin Melanie Schulz ihren Siegeszug mit einem echten Glücksgriff. Als ihr klar wurde, dass sie keine Chance hatte, die Frage in der Auswahlrunde korrekt zu beantworten, drückte sie die vier Tasten nach dem Zufallsprinzip. "Obwohl ich Mathematikerin bin und weiß, dass das extrem unwahrscheinlich ist", ordnete sie die Vor- und Nachmanen berühmter Modedesigner zufällig richtig zu.

Die Glücksgöttin Fortuna war der IT-Projektmanagerin bei einem Bayerischen Autohersteller auch bei den ersten Fragen noch hold. "Irgendwie haben Sie einen Lauf", stellte Jauch bewundernd fest. Erst bei der 1.000-Euro-Frage kam Schulz das erste Mal ins Grübeln. "Was wird häufig aus dem Schokobecher getrunken?" Doppelkorn, Pflaumenschnaps, Eierlikör, Strohrum? "Ich bin nicht so die Partymaus", entschuldigte die junge Frau ihre Unkenntnis. Befragt nach seinen Trinkgewohnheiten erwiderte der Cousin und Telefonjoker: "Bier, Wein, Schnaps." In Jauchs Augen "der Traumpartner" für die Frage. Der Joker glaubte, Eierlikör sei richtig, betonte aber, dass er nicht sicher sei. "Heb einen auf mich!", schlug die Kandidatin vor und loggte ein. Zu Recht!

Bei der 8.000-Euro-Frage wurde der anwesende Onkel befragt. "Trägt die Ehefrau dem Mann auf, ihr Mizellenwasser zu besorgen, so begibt er sich am beste in ...?" Zur Wahl standen: eine Drogerie, einen Blumenfachhandel, einen Waschsalon, einen Getränkemarkt. Die Deduktion des Arztes wirkte nicht gerade wie eine Gewissheit: "Wenn es was Weibliches ist, wird es wohl Drogeriemarkt sein." Melanie Schulz ging bewusst ins Risiko. Bingo!

Kein guter Rat aus dem Publikum von Jan Stroh. (Bild: Teleschau / RTL)
Kein guter Rat aus dem Publikum von Jan Stroh. (Bild: Teleschau / RTL)

Vom Glückskind zum Pechvogel

Dann aber kam die verhängnisvolle Frage: "Wessen monatliche 'Entschädigung' knackte mit der Erhöhung im Sommer 2019 die 10.000-Euro-Marke?" Die Antwort war 16.000 Euro wert. Melanie Schulz dachte lange nach. Zu lange für Jauch. Er winkte mit gleich drei Zaunpfählen, indem er daran erinnerte, "die seltene Spezies der 'Wer wird Millionär?'-Millionäre" sei dreifach vertreten. Nach dem Einsatz des 50:50-Jokers blieben Bundestagsabgeordnete und Bundesligaschiedsrichter übrig.

Der befragte Millionär Jan Stroh riet zum Bundesligaschiedsrichter. Diese Antwort hatte Melanie Schulz eigentlich zuvor ausgeschlossen. Doch der Expertise eines der wenigen Millionen-Knacker in der Geschichte des Quiz-Formats traute sie verständlicherweise viel zu. Sie folgte Strohs Theorie. Durch das Vertrauen in seinen Rat fiel Melanie Schulz von möglichen 16.000 auf nur 500 Euro.

Der Millionär entschuldigte sich kleinlaut. Schulz trug ihren abrupten Wechsel vom Glückskind zum Unglücksraben mit Fassung. Bei Twitter gingen die User mit dem Unglücksbringer bisweilen härter ins Gericht: "Ganz ehrlich, er hatte einfach keine Ahnung, was per se nicht schlimm ist", regte sich ein User auf, "aber warum zum Geier steht er denn dann überhaupt auf?"

Den Anfang an dem Abend hatte Überhangkandidatin Verena Essinger gemacht. Die erinnerte sich selbstironisch an ihr "Spätzle-Gate". Dass sie trotz schwäbischer Wurzeln nicht wusste, dass es kein grammatikalisches Einzelexemplar von Spätzle gibt und trotz Las Vegas-Aufenthalt noch nie von "Einarmigen Banditen" gehört hatte, brachte ihr in den Sozialen Medien fiel Spott ein. Diesmal ging sie mit wiederhergestelltem Ruf und 8.000 Euro. Matthias Löw, Gymnasiallehrer aus Öttingen, erspielte 32.000 Euro. Ein Wiedersehen gibt es am kommenden Montag mit Marie-Luise Ritter. Die Journalistin hat ein Buch über ihre Tinder-Date-Erfahrungen geschrieben und stand am Ende des Abends vor der 16.000-Euro-Marke.

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