FDP raus: "Jamaika"-Gespräche gescheitert

Die Gespräche über eine Regierungsbildung in Deutschland sind am Ende: Die FDP brach die Verhandlungen am späten Abend ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich enttäuscht, die Grünen kritisierten die Liberalen wegen ihres Rückzugs scharf. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer sprach von einer Belastung für Deutschland: Eine Einigung sei zum Greifen nahe gewesen. Der Vorsitzende der FDP begründete den Abbruch der Gespräche: Es habe sich gezeigt, dass man keine gemeinsame Vertrauensbasis entwickeln konnte. Es sei besser nicht zu regieren, als falsch zu regieren. Die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende sprach von einem Tag des tiefen Nachdenkens darüber, wie es nun weitergehe in Deutschland. Sie sagte, man sei auf einem Pfad gewesen, auf dem eine Einigung möglich war, wenn auch mit Abstrichen. Deshalb bedaure sie es, bei allem Respekt für die FDP, dass man keine gemeinsame Lösung finden konnte. Was nun kommt, ist offen: Die Sozialdemokraten bleiben dabei, dass sie nach ihrem schwachen Wahlergebnis nicht regieren wollen. Eine Minderheitsregierung ist in Deutschland unerprobt. Über Bundestag und Bundespräsident gäbe es aber auch einen Weg zu Neuwahlen.