Fed habe „freie Fahrt" - Lage auf dem US-Arbeitsmarkt kühlt sich weiter ab

Die US-Wirtschaft hat im August nach Angaben des US-Arbeitsministeriums weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet.<span class="copyright">Richard Vogel/AP/dpa</span>
Die US-Wirtschaft hat im August nach Angaben des US-Arbeitsministeriums weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet.Richard Vogel/AP/dpa

Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gilt als mitentscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Anzeichen einer Schwäche können als Signal für sinkende Zinsen gedeutet werden.

In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Trend weiter abgeschwächt. Die US-Wirtschaft hat im August nach Angaben des US-Arbeitsministeriums weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem stark nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote ging unterdessen wie erwartet etwas zurück, nachdem sie im Juli noch den höchsten Stand seit Oktober 2021 erreicht hatte. Derweil stiegen die Stundenlöhne etwas stärker als von Ökonomen prognostiziert.

US-Arbeitsmarkt: Zahl der neuen Stellen im August auf 142.000 gestiegen

Die Zahl der neuen Stellen ist im August zwar auf 142.000 gestiegen, wie das Ministerium in Washington mitteilte. Allerdings wurde die Zahl der neuen Jobs für die beiden Vormonate deutlich nach unten revidiert, um 86.000. Außerdem hatten Analysten im Schnitt einen stärkeren Stellenzuwachs im August um 165.000 erwartet.

„Der Vormonatswert wurde nach unten revidiert. Ein Abwärtstrend ist deshalb unübersehbar“, machte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank deutlich. Mit dem Bericht habe die Fed „freie Fahrt für eine geldpolitische Lockerung“.

Arbeitslosenquote leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gesunken

Die Arbeitslosenquote ist im August hingegen laut Angaben des Ministeriums leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gesunken. Sie liegt aber nur knapp unter der höchsten Quote seit Oktober 2021, die im Juli bei 4,3 Prozent erreicht worden war. Etwas stärker zeigte sich die Lohnentwicklung. Im Monatsvergleich sind die Löhne im August um 0,4 Prozent gestiegen, nachdem sie im Monat zuvor nur um 0,2 Prozent zulegten. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Stundenlöhne um 3,8 Prozent.

Die Lohnentwicklung hat Einfluss auf die allgemeine Teuerung. Zuletzt war die Inflationsrate in den USA im Juli auf 2,9 Prozent gesunken. Sie nähert sich damit wieder dem anvisierten Ziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent an.