Fehlender Medikamentenvorrat: Frankreich verhängt Geldstrafen für Pharmaunternehmen
Die französische Arzneimittelbehörde (ANSM) hat ein Dutzend Pharmaunternehmen zu Strafzahlung von insgesamt 8 Millionen Euro verurteilt.
Begründet wird die Maßnahme damit, dass die Unternehmen keine ausreichenden Vorräte an überlebenswichtigen Medikamenten halten - in einer Zeit von anhaltenden Lieferengpässen.
Pharmafirmen sind in Frankreich seit 2020 dazu verpflichtet, einen Mindestsicherheitsvorrat von vier Monaten an Arzneimitteln von sogenanntem hohem therapeutischen Interesse zu halten.
5.000 Medikamente von "hohem therapeutischen Interesse"
Dabei handelt es sich um rund 5000 Medikamente, die bei einer Unterbrechung der Behandlung kurz- oder mittelfristig das Leben von Patienten gefährden könnten.
Die höchste Geldstrafe wurde gegen Biogaran verhängt, ein Unternehmen, das 30 % der Generika des Landes produziert.
Es ist nicht das erste Mal, dass die ANSM finanzielle Sanktionen verhängt. Bereits im letzten Jahr wurden Laboratorien mit einer Geldstrafe von 560.000 Euro belegt.
Letztes Jahr hat die Europäische Kommission einen freiwilligen europäischen Solidaritätsmechanismus für Arzneimittel eingeführt, damit sich die Mitgliedsstaaten bei akutem Medikamentenmangel und Lieferengpässen gegenseitig helfen können.