Nach Fehlverhalten - SAP-Vorstand Müller tritt nach mysteriösem Eklat auf Firmenveranstaltung zurück
SAP hat sich völlig unerwartet von Technologievorstand Jürgen Müller getrennt. Beide Seiten hätte eine „gegenseitige Vereinbarung“ getroffen, den Vertrag zum 30. September zu beenden. Müllers Fehlverhalten bei einer Firmenveranstaltung führte zu dieser Entscheidung.
Technologievorstand Jürgen Müller ist seinen Posten bei dem Dax-Konzern SAP los. Das Unternehmen teilte mit, dass Müller sich „unangemessen verhalten“ habe.
Müller „Ich bedauere, dass ich unüberlegt gehandelt habe“
Ein Bericht des „Handelsblatts“ zitiert eine Mitteilung des Konzerns, in der Müller sagt: „Ich bedauere, dass ich unüberlegt gehandelt habe, und entschuldige mich aufrichtig bei allen involvierten Personen.“ Zudem übernehme er die volle Verantwortung und sehe seinen Rücktritt als das Beste für das Unternehmen.
Müller war seit 2013 bei SAP und wurde 2019 in den Vorstand berufen. Vor Kurzem hatte SAP seinen Vertrag um drei Jahre verlängert. Müller war im Vorstandsbereich Technologie und Innovation für die Business Technology Platform (BTP) verantwortlich. Beides sei für SAP von wachsender Bedeutung und die Grundlage für die Cloudanwendungen des Unternehmens.
Stühlerücken im SAP-Vorstand
Bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden ist, werde Michael Ameling, ein bisheriger Mitarbeiter Müllers, dessen Aufgaben interimistisch übernehmen. Thomas Saueressig übernimmt die Verantwortung für das IT-Sicherheitsteam dauerhaft.
Laut dem Bericht hatte SAP Ende bereits Juli die Trennung von zwei weiteren Vorständen angekündigt: Vertriebschef Scott Russell habe das Unternehmen Ende August verlassen, der Vorstandsbereich von Marketingchefin Julia White wurde gestrichen.
SAP wertvollstes deutsches Unternehmen
SAP##chartIcon weist aktuell eine Börsenbewertung von 245,28 Milliarden Euro auf. Das macht den Software-Konzern aus der Nähe von Heidelberg zum wertvollsten deutschen Unternehmen.
Im Jahr 2023 erzielte SAP Umsätze von 31,21 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern erreichte 5,35 Milliarden Euro. SAP beschäftigte im Vorjahr weltweit im Schnitt 106.043 Mitarbeiter.