Feiertage für Shopping-Freaks - Black Friday, Singles’ Day und Co.: Was ist dran am Hype?
Viele Konsumenten kennen mittlerweile die großen Shopping-Events wie Black Friday und Cyber Monday. Doch was ist wirklich dran am Hype? Wir zeigen, wie User seriöse Angebote finden und Shopping-Feiertage für sich nutzen.
Noch bis vor wenigen Jahren hat man den „Schwarzen Freitag“ allenfalls mit dem historischen Zusammenbruch der New Yorker Börse im Jahr 1929 in Zusammenhang gebracht. Heutzutage leuchten am Black Friday bei vielen Powershoppern dagegen aus ganz anderen Gründen die Augen. Der Black Friday gilt als wichtigster Tag im Konsumkalender, denn an diesem Tag locken Warenhäuser und Marken, ganz gleichgültig ob stationär oder online, mit Tiefstpreisen und einmaligen Angeboten die Kunden in ihre Geschäfte. Doch wie kam es dazu und welche Rolle spielen diese Verkaufstage tatsächlich?
Seinen Ursprung hat der Black Friday in den USA. An jedem 4. Donnerstag im November feiert das Land Thanksgiving. Der darauffolgende Freitag wurde schon immer als Brückentag genutzt, um Weihnachtseinkäufe zu tätigen. Mit Beginn der 2000er Jahre wurde der Black Friday immer wichtiger und spätestens seit 2005 galt er für die Mehrheit der Warenhäuser als wichtigster Verkaufstag im Jahr. In den 2010er Jahren erreichte der Hype um Black Friday auch den deutschen Markt. Im Gegensatz zu den USA, wo der Black Friday Run vor allem im stationären Handel stattfand, wurde der Black Friday in Deutschland besonders im Onlinegeschäft vermarktet. Seit ein paar Jahren bereichert auch der Cyber Monday den Shoppingkalender. Das ebenfalls aus den USA stammende Event ist datiert auf den jeweils ersten Montag, der auf den Black Friday folgt. Er ist quasi die Reaktion des Online-Handels auf den eher stationär verorteten Black Friday.
Der Singles’ Day ist ein weiteres, immer bedeutsamer gewordenes Shopping-Event. Sein Ursprung liegt im chinesischen Nanjing. Vornehmlich männliche Studenten zelebrierten Junggesellenpartys am 11. November. Die Single-Bewegung verselbständigte sich und wurde zu einem Internetphänomen. Der Alibaba-Gründer Jack Ma funktionierte den Singles’ Day zu einem Tag des Schenkens um. Das Konzept ging auf grandiose Weise auf, denn die Chinesen sorgen inzwischen am 11. November für mehr Umsatz als Amerikaner und Europäer an den fünf stärksten Tagen der Black-Friday-Woche zusammen.
Auf dem deutschen Markt können in den letzten Jahren, allen negativen Konjunkturprognosen zum Trotz, massiv steigende Umsätze an den Eventtagen beobachtet werden.
Nach einer Studie der Digitalagentur xpose360 konnte am Black Friday 2023 insgesamt 69% mehr Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Und auch der Cyber Monday war mit 45% mehr Umsatz ein voller Erfolg. Der Black Friday ist auch als Begriff mittlerweile weithin bekannt.
Der Trend, dass sich das Shopping-Event auf einen Tag zuspitzt, ist aber vorbei. Aus dem Cyber Monday ist längst eine ganze Cyber Week geworden und auch die Black-Friday-Woche wird schon am Sonntag oder Montag mit besonderen Angeboten eingeleitet. Einzig der Singles’Day hat, nomen est omen, seinen Single-Status bewahrt.
Diesen Trend bestätigt auch Anja Wunsch, Team Lead Key Account Management von der Global Savings Group (Spezialist für Gutscheinportale): „Die Zeit rund um Black Friday ist auf jeden Fall die umsatzstärkste des Jahres, wir sehen jedes Jahr wieder einen extremen Peak. Der Trend geht jedoch seit Jahren dahin, dass nicht nur der Black Friday und Cyber Monday alleine die umsatzrelevanten Tage sind, sondern die User ab Anfang November die Augen nach Schnäppchen offen halten und auch zuschlagen. In den letzten Jahren hat sich nämlich gezeigt, dass viele große Händler schon Anfang November stark rabattieren und die MEGA-Deals zu Black Friday und Cyber Monday ausbleiben.“
Die Käufer zeigen besonders an den Kategorien Elektronik, Bekleidung und Accessoires, Hobby & Freizeit und Wohn- und Haushaltsartikel Interesse. Also typische Artikel für den Weihnachtseinkauf. In der Regel beginnt die zumeist digitale Suche in der bevorzugten Suchmaschine mit der Eingabe des Wunschartikels. Die größten Angebotsübersichten bieten die großen Gutscheinportale mydealz, Sparwelt und Gutscheinsammler und Medienportale wie FOCUS online, Bild, Stern, CHIP und Spiegel.
Die großen Gutscheinportale sind eine gute Wahl für den Online-Einkauf. Sie bieten viele geprüfte Gutscheine an und erleichtern das Navigieren zu den besten Angeboten. Lesen Sie mehr darüber, wie wir Ihnen bei FOCUS online Gutscheine anbieten.
Sind Black Friday Angebote seriös?
Die Verbraucherzentralen sehen die Rabattparty im November dagegen mit einigem Stirnrunzeln und warnen vor unseriösen Angeboten. Hierzu zählen in erster Linie große Preisnachlässe auf künstlich erhöhte Preise. Viele Rabatte beziehen sich auf die berühmt-berüchtigte „unverbindliche Preisempfehlung“. Hierbei handelt es sich oftmals um einen Preis, der in Wirklichkeit niemals aufgerufen wurde.
Zudem tummeln sich immer mehr Fake-Shops mit unseriösen Angeboten im Netz. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bietet gar einen Fake-Shop-Finder, um kriminelle Onlineshops herauszufiltern. Bei zweifelhaften Anbietern wird empfohlen, auf Bewertungen und seriöse Zahlungsmethoden zu achten.
Für Kunden gilt es grundsätzlich, während der heißen Tage im Vorweihnachtsgeschäft einen klaren Kopf zu bewahren. Sie sollten sich im besten Fall schon vorab klar darüber sein, welches Produkt sie kaufen möchten und nicht erst – durch den Countdown unter Druck gesetzt – im letzten Moment vielleicht sogar zu einem überhöhten Preis zuschlagen. Preissuchmaschinen helfen dabei, Preise und Nachlässe realistisch einzuschätzen.
Inzwischen sind viele Kunden gut auf Black Friday & Co. vorbereitet und nutzen die Tage nicht nur für den Kauf von Geschenken für die Lieben, sondern auch für eigene Anschaffungen. Dieses Verhalten unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Shopping-Tage für den Jahresumsatz im Einzelhandel. Warenhäuser und Onlineshops, die im Black November nicht mit Angeboten präsent sind, müssen mit Umsatzeinbußen rechnen.
Andere Shopping-Termine wie saisonale Ausverkäufe locken dagegen weit weniger. Nichtsdestotrotz ist es aus Marketinggesichtspunkten fahrlässig, Anlässe jeglicher Art ohne Aktionen verstreichen zu lassen. So bieten Sportereignisse wie die Europameisterschaft hinreichend Anknüpfungspunkte für eine Marketingaktion. Schließlich zeigen viele Käufer anlassbedingt eine erhöhte Kaufbereitschaft. Wer beispielsweise zur Fußball-EM zur Grillparty mit TV-Übertragung einlädt, wird möglicherweise über die Auffrischung des Grillequipments, die Anschaffung des langersehnten Großbildschirms oder neuer Gartenmöbel nachdenken. Auch sonst sind Feiertage wie der Muttertag auch in Zukunft wichtige Umsatzbringer. Laut Handelsverband planten mehr als 30% aller Konsumenten eine Ausgabe zum Feiertag.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der November ein besonders guter Monat für Sonderangebote ist. Die Shopping-Events Black Friday, Singles’ Day und Cyber Monday sind einem breiten Publikum bekannt und werden bewusst für den Kauf von Weihnachtsgeschenken und eigene Anschaffungen genutzt. Sie sind häufig die wichtigsten Umsatzbringer. Weitere Anlässe wie Feiertage, Großveranstaltungen oder spezielle Jahrestage sind auch in Zukunft bestens für Marketingaktionen geeignet, da im Vorfeld zu diesen speziellen Terminen eine erhöhte Konsumnachfrage erwartet werden kann. Als Kunde kann man bei den Aktionstagen von hohen Preisnachlässen profitieren. Sie sollten sich aber nicht zu voreiligen Kaufentscheidungen drängen lassen und im Vorfeld Preise vergleichen und zweifelhafte Anbieter meiden.